Die meisten Tierbesitzer haben es bereits erlebt, dass ihr Tier kurzzeitig Kortison bekommen hat. Künstliche Kortisone helfen dem Körper, mit verschiedenen Arten von Entzündungen fertig zu werden, zum Beispiel  bei ganz bestimmten Hautekzemen oder einigen Formen der Gelenkentzündungen.

Kortisone wirken entzündungshemmend, juckreizstillend und sie mindern bestimmte Symptome einer Allergie. Oftmals werden so genannte Kurzzeit-Kortisone verwendet. Sie werden in der Regel injiziert oder in Tablettenform verabreicht. Kortisone sorgen dafür, dass die Symptome kurzzeitig abklingen. Bei einer Allergie ist es auf Dauer wichtig, dem Problem auf den Grund zu gehen und die Ursache der Allergie zu finden.  

Was ist eigentlich Kortison?

Der Körper stellt in der Nebennierenrinde eigenes Kortison her. Es ist ein Sammelbegriff für verschiedene Hormone, die für bestimmte Körperfunktionen verantwortlich sind. Kortisone beeinflussen u.a. die Leber, die Konzentration bestimmter Bluteiweiße und den Blutzuckerspiegel. Auch die Magensaftproduktion und die Wasserausscheidung in der Niere werden mitgesteuert.

Bei Kortison-Langzeitbehandlungen muss der Tierhalter sich ausführlich in der Tierarztpraxis beraten lassen, um Organschäden abzuwenden. Außerdem sind hier Blutuntersuchungen und Kontrolle von Leber- und Nierenwerten nötig. Bei einer Kortisonbehandlung kommt es beim Tier zu einem erhöhten Urinaufkommen und somit zu einem erhöhten Trinkbedürfnis.

Da der Stoffwechsel angeregt wird, verspürt es ein größeres Hungergefühl. Hier sollte der Tierhalter aufpassen, dass Futterrationen beibehalten und Leckereien (z.B. „Leberwurstkugeln“ für den Medikamententransport) angerechnet werden – es sei denn, Ihr Tierarzt hat ausdrücklich eine Gewichtszunahme verordnet.

© presse-punkt.de

Die Schilddrüsenüberfunktion (feline Hyperthyreose) gilt als häufigste hormonelle Störung bei der älteren Katze. Ursächlich sind in den meisten Fällen gutartige Knoten bzw. tumoröse Veränderungen, die in den Schilddrüsenlappen zu finden sind. Es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung der Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die den Organismus stark belasten.

Meist wertet der Tierhalter die langsame Veränderung am Tier eher als harmlose Alterserscheinung, weshalb die Erkrankung gefährlich lange unentdeckt bleibt.

Beispielsweise kann es zu struppigem, glanzlosem Fell kommen. Auffällig ist für Tierhalter meist eine erhöhte Nahrungsaufnahme des Tieres (Polyphagie) bei gleichzeitigem Gewichtsverlust. Die Katze zeigt sich aktiv, eher ruhelos und es kann zu einem auffälligem Trinkbedarf und gesteigertem Urinieren kommen. Wird die feline Hyperthyreose nicht behandelt, schadet sie dauerhaft dem Tier und endet aufgrund der Folgeerkrankungen tödlich. Da das klinische Bild der felinen Hyperthyreose vielseitig sein kann, ist eine gründliche Diagnostik vonnöten.  Andere Erkrankungen müssen ausgeschlossen oder Folgeerkrankungen als solche identifiziert werden.

Da die Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze ursächlich ist für eine Reihe von Folgeerkrankungen, wird (z.B. mittels Ultraschall) die Herzfunktion und anhand des großen Blutprofils u.a. auch die Leber- und Nierenfunktion überprüft.

Vorzugsweise werden Thyreostatika in Tablettenform verwendet, die sich in der Dauertherapie bewährt haben. Das Medikament stört die Hormonproduktion in den Schilddrüsenzellen. Zur genauen Einstellung der Medikation sind weitere Blut-Überprüfungen in regelmäßigen Abständen nötig. Alternativen zur Tabletten-Einnahme kann eine Suspension (Saft) sein sowie ein medizinisches Katzenfutter, das die Katze allerdings mögen und ausschließlich fressen muss. Möglich, aber selten ist eine Radiojodtherapie, die aufgrund der in Deutschland strengen Strahlenschutzverordnungen nur wenig durchgeführt wird. Die Katze müsste zwei bis drei Wochen in Isolation verbringen.

Ein chirurgischer Eingriff (Thyreoidektomie) muss tierärztlich genau abgewogen werden. Er kann zu einem effektiven Ergebnis führen, dennoch birgt er Risiken. Ob eine Operation sinnvoll ist, entscheidet der Tierarzt. Übrigens: Katzen, die an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, könnten eine bisher nicht entdeckte Nierenschwäche aufweisen. Deshalb sind nachfolgende Kontrolluntersuchungen seitens der Tierarztpraxis nötig.

© presse-punkt.de

Wurmsaison ist immer: Weil Würmer als sogenannten Endoparasiten im Darm oder anderen inneren Organen ihres Wirtes schmarotzen, können Hund und Katze ganzjährig befallen werden. Von besonderer Bedeutung sind dabei Spulwürmer und Bandwürmer, da sich auch der Mensch infizieren kann. Vor allem Spulwürmer kommen häufig vor. Die Ansteckung kann auf vielen Wegen erfolgen: Wurmeier können zum Beispiel draußen bei Spaziergängen aufgenommen, aber auch an den Schuhen des Besitzers mit in die eigenen vier Wände hereingetragen werden. Auch die Fütterung von frischem Fleisch (BARF) birgt ein Infektionsrisiko. So empfiehlt es sich, eine regelmäßige Parasitenprophylaxe durchzuführen. Die Häufigkeit richtet sich nach dem individuellen Risiko Ihres Tieres und kann mit dem Tierarzt besprochen werden. Besonders bei jungen, sehr alten und immunschwachen Tieren ist ein Wurmbefall kritisch.

Eine Entwurmung tötet die vorhandenen Würmer und Larvenstadien. Statt der regelmäßigen Entwurmung mit einer Tablette gibt es beim Tierarzt die Möglichkeit, eine Kotprobe auf Parasiten mittels mikroskopischer Untersuchung auf Wurmeier untersuchen zu lassen. Erst dann, wenn ein Wurmbefall vorliegt, kommt die Tablette der Entwurmung zum Einsatz. Da nicht alle Wurmeier mit gleicher Häufigkeit ausgeschieden werden, ist es nötig, eine Sammelkotprobe zu untersuchen. Dazu muss über mindestens drei Tage der Kot des Tieres gesammelt werden.

Für Tiere mit einem durchschnittlichen Infektionsrisiko ist eine Wurmprophylaxe oder Kotuntersuchung mindestens alle drei Monate ratsam.  Warten Sie nicht ab: Mit dem bloßen Auge kann man einen Wurmbefall nur in seltenen, schwerwiegenden Fällen an seinem Tier erkennen. Hinweise können breiiger Kot und Durchfall oder stumpfes Fell sein.  Würmer können im Körper mehrere Meter lang werden. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, und um vor allem eine Übertragung auf Menschen zu verhindern, ist es wichtig, das Tier regelmäßig checken zu lassen.

© Quelle: www.bundestieraerztekammer.de