Fluffy und Max streiten sich zuweilen: Ein Verhalten, das neu ist für die beiden. Zuweilen kratzen sie sich mit ihren Hinterläufen am Fell. Fluffy und Max haben Grabmilben (Sarkoptesräude). Diese Milbenart lebt unter der Haut und ernährt sich von Lymphe und Zellflüssigkeit. Der Juckreiz entsteht durch Entzündungen der Hautverletzung sowie durch das Speicheldrüsensekret der Milben.

Der Juckreiz ist so heftig, dass die kleinen Meeries ihre Haut aufkratzen. Bakterien dringen in die Wunden ein und eitrige Ekzeme entstehen. Schuppen, Krusten, Kratz- und Bissverletzungen treten auf. Häufig ist eine „Brillenbildung“: kahle Stellen rund um die Augen. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn der Tierhalter ganz genau seine Meerschweinchen-Truppe beobachtet: Häufiges Kratzen und eine Unruhe der Tiere sind Anzeichen, die ernst zu nehmen sind. Bei dieser Sorge des Tierhalters wird der Tierarzt nicht die Augen verdrehen, denn je schneller ein Milbenverdacht seitens des Tierhalters besteht, desto weniger müssen die Fellnasen an quälendem, schmerzendem Juckreiz leiden. Ohne tierärztliche Behandlung kann es tatsächlich tödlich enden. In der Tierarztpraxis/Tierklinik wird der Milbenbefall spezifiziert und dem entsprechend behandelt. Hygienemaßnahmen fürs Gehege, aber auch für den Tierhalter stehen auf dem Programm. Bei intensivem Kontakt zu den befallenen Tieren kann beim Menschen Pseudoscabies entstehen: eine Hauterkrankung, die dann auch abklingt, wenn die Meerschweinchen gezielt behandelt werden. Stress, z. B. bei falschen Gehege-Bedingungen, schwächt die kleinen Fellknäuel. Von einem Räude-Ausbruch sind oft gestresste Tiere, aber auch Jungtiere und erkrankte Meerschweinchen betroffen. Neuzugänge sollten auch deshalb erst einmal in Quarantäne gehalten werden, ehe sie in die Gruppe integriert werden.

Die Abwehrkraft (Immunsystem) der Tiere ist entscheidend. Deshalb sollte der Tierhalter im Falle eines Räude-Ausbruchs zusammen mit dem Tierarzt die derzeitigen Haltungsbedingungen auf den Prüfstand stellen: Auslauf, Beschäftigung und Frischfutter sind nur einige Faktoren, die das Immunsystem stärken.

Übrigens: Nicht alle Meerschweinchen in einer Gruppe müssen an einer Sarkoptesräude erkranken, aber alle sollten behandelt werden, wenn bei einem Tier Räude festgestellt wird. Tiere mit einem starken Immunsystem sind oft symptomlos und „stille Träger“.

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Das Gangbild des Terrier-Mischlings Benny hat sich verändert: er lahmt und läuft schwankend. All das scheint dem kleinen Kerl nichts auszumachen, dennoch ist der Besuch in der Praxis/Klinik keine übertriebene Maßnahme. Dies können nämlich die ersten Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls sein und eine Therapie hat bei Früherkennung die beste Prognose.

Der Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps), auch gerne unter den Tierhaltern „Dackellähmung“ genannt, betrifft nicht nur Dackel, sondern Hunderassen, die eine genetische Veranlagung aufweisen.

Es sind hier vorwiegend kleine Rassen wie Jack Russel Terrier, Französische Bulldoggen oder Beagle und Shi Tzu betroffen. Doch bevor sich Tierhalter großer Hunderassen zurücklehnen: Auch diese können durch Fehl- und Überbelastung sowie durch Übergewicht oder altersbedingte Verschleißerscheinungen ebenfalls einen Bandscheibenvorfall bekommen. Zwischen den Wirbelkörpern liegen die Bandscheiben, ein ringförmiges Knorpelgewebe, das einen Gallertkern umschließt. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der Gallertkern aus dem Gewebe heraus und drückt aufs Rückenmark und auf umliegende Nerven. Welche Symptome bei dem Hund auftreten, hängt davon ab, wo der Bandscheibenvorfall aufgetreten ist und um welchen Schweregrad es sich handelt.

Generell leidet der Hund an Schmerzen und ist weniger bewegungsfreudig. Bei der Erkrankung an der Halswirbelsäule kann es beispielsweise zu Schmerzempfindlichkeiten am Nacken, steife Kopf- und Halshaltung sowie zu Lähmungen in den Vorderläufen kommen. Bei einem Vorfall an der Brustwirbelsäule (BWS) oder Lendenwirbelsäule (LWS) ist es möglich, dass der Hund einen gekrümmten Rücken bzw. Buckel zeigt.

Auch Lähmungen sowie Inkontinenz können auftreten. Je früher therapeutische Maßnahmen ergriffen werden, desto besser.

Mit einer neurologischen Untersuchung und bildgebender Diagnostik (Röntgen, CT oder MRT) wird der Vorfall bestätigt. Je nach Vorfall und bei Früherkennung kann bereits eine konservative Therapie helfen und auf einen operativen Eingriff verzichtet werden. Ein Maßnahmen-Plan, der Bewegungsruhe vorsieht, gezielte Übungen aus der Physiotherapie und eine Schmerztherapie können dem Tier helfen, wieder seine gewohnte Lebensqualität zu erlangen. Auch Homöopathie und Akupunktur können unterstützend hilfreich sein.

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Katze Nala wirkt seit Tagen desinteressiert und schlapp. Als sie mit Frauchen schmust und gähnt, dringt ein süßlicher Geruch aus ihrem Maul. Doch Nalas zunehmender Durst, ihr trockenes Fell und vor allem ihr häufiges Urinieren bringt Frauchen zu dem Schluss, dass eine Untersuchung fällig sei.

Der Tierarzt stellt fest, dass die Anzeichen auf Diabetes mellitus hindeuten. Ob die schlanke Nala tatsächlich zuckerkrank ist, kann er nur nach einer Urin- und Blutuntersuchung beurteilen. Für die Diagnose ist in der Regel der hohe Fructosamin-Spiegel entscheidend. Der Blutzuckerwert ist kein sicherer Hinweis, da er bei Katzen auch stressbedingt ansteigt. Bei Nala findet der Tierarzt Ketonkörper. Sie entstehen, wenn es zu viele Fettsäuren im Blut gibt und diese chemisch verändert sind. Sie führen in ihrer Masse bei dem Tier zu Erbrechen und Schlappheit.

Nala hat Mangel an Insulin, das Hormon der Bauchspeicheldrüse. Ihr Körper kann Fette, Kohlenhydrate und Aminosäuren nicht optimal für ihren Stoffwechsel nutzen. Deshalb ist bei Diabetes oft ein enormer Appetit (Polyphagie) festzustellen. Durst rührt daher, dass die vermehrten Zuckermoleküle im Blut in den Harn treten, es zum häufigen Urinieren kommt; der Körper trocknet aus.
Die Früherkennung ist deshalb so wichtig, da Diabetes schwere Folgeerkrankungen verursacht, zum Beispiel Leberschäden, Nervenschädigungen und Bauchspeichelentzündungen oder Geschwüre der Augen.

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