Die Schilddrüsenüberfunktion (feline Hyperthyreose) gilt als häufigste hormonelle Störung bei der älteren Katze. Ursächlich sind in den meisten Fällen gutartige Knoten bzw. tumoröse Veränderungen, die in den Schilddrüsenlappen zu finden sind. Es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung der Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die den Organismus stark belasten.

Meist wertet der Tierhalter die langsame Veränderung am Tier eher als harmlose Alterserscheinung, weshalb die Erkrankung gefährlich lange unentdeckt bleibt.

Beispielsweise kann es zu struppigem, glanzlosem Fell kommen. Auffällig ist für Tierhalter meist eine erhöhte Nahrungsaufnahme des Tieres (Polyphagie) bei gleichzeitigem Gewichtsverlust. Die Katze zeigt sich aktiv, eher ruhelos und es kann zu einem auffälligem Trinkbedarf und gesteigertem Urinieren kommen. Wird die feline Hyperthyreose nicht behandelt, schadet sie dauerhaft dem Tier und endet aufgrund der Folgeerkrankungen tödlich.

Da die Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze ursächlich ist für eine Reihe von Folgeerkrankungen, wird (z.B. mittels Ultraschall) die Herzfunktion und anhand des großen Blutprofils u.a. auch die Leber- und Nierenfunktion überprüft. Vorzugsweise werden Thyreostatika in Tablettenform verwendet, die sich in der Dauertherapie bewährt haben. Das Medikament stört die Hormonproduktion in den Schilddrüsenzellen. Zur genauen Einstellung der Medikation sind weitere Blut-Überprüfungen in regelmäßigen Abständen nötig. Alternativen zur Tabletten-Einnahme kann eine Suspension (Saft) sein sowie ein medizinisches Katzenfutter, das die Katze allerdings mögen und ausschließlich fressen muss. Möglich, aber selten ist eine Radiojodtherapie, die aufgrund der in Deutschland strengen Strahlenschutzverordnungen nur wenig durchgeführt wird. Die Katze müsste zwei bis drei Wochen in Isolation verbringen.

Ob eine Operation sinnvoll ist, entscheidet der Tierarzt. Übrigens: Katzen, die an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, könnten eine bisher nicht entdeckte Nierenschwäche aufweisen. Deshalb sind nachfolgende Kontrolluntersuchungen nötig.

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Ein häufiger Grund für Besuche in Kliniken und Praxen sind Haut- und Unterhauttumore. Viele dieser Gebilde sind harmlos, dennoch ist es enorm wichtig, sie untersuchen zu lassen.

Tierärzte:innen können durch Erfahrung und verschiedene Maßnahmen wie Röntgen, Ultraschall, Feinnadelbiospie oder Punktion den sinnvollsten Therapieweg empfehlen: Dies reicht von der Empfehlung zum Abwarten bis zur chirurgischen Entfernung und strahlen- oder chemotherapeutischer Nachbehandlung.

An der Oberfläche vorkommend sind u.a. Plattenepithelkarzinome, Basaliome, Trichoblastome und Talgdrüsentumore. Sie können an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten und von völlig unterschiedlichem Schweregrad sein. In der Haut selbst ist die größte und problematischste Gruppe beim Hund die der Mastzelltumore. Wenn die Voruntersuchungen ergeben haben, dass ein tatsächlicher oder möglicherweise bösartiger Tumor vorliegt, ist meist die Entfernung das Mittel der Wahl. Nach der Entscheidung, das Gebilde chirurgisch zu entfernen, wird das Entnommene feingeweblich – mikroskopisch im Labor untersucht.

Ob eine ergänzende Bestrahlung und / oder die Applikation eines Chemotherapeutikums nach dem chirurgischen Eingriff sinnvoll ist, sollte tierärztlich entschieden werden. Ausgebildete Strahlentherapeuten können hinzugezogen werden, die eine Strahlentherapie (Strahlenheilkunde, Radiotherapie, Radioonkologie) durchführen können mit anschließender Rücküberweisung zur Praxis. Am Beispiel eines Maulhöhlenkarzinoms, das sich meist nur unvollständig entfernen lässt, besteht die Möglichkeit, nach der Chirurgie Bestrahlungen durchzuführen. Dies gilt auch für Fibrosarkome (bösartige Bindegewebstumoren) der Katze. Solche Tumore sind fast immer strahlensensibel. Die Strahlentherapie zählt in der Tiermedizin aber immer noch zu den Raritäten.

Die Methode „Strahlentherapie“ ist zunächst im Meinungsbild negativ besetzt – es werden ein Strahlenrisiko und starke Nebenwirkungen befürchtet. Die Strahlentherapie kann aber nachweislich eine effektive Behandlungsform bestimmter Tumorarten sein, unter Strahlenexperten gilt sie als verträglich und schmerzfrei. Sie wird nur von ausgebildeten Strahlentherapeuten an wenigen Zentren in Deutschland durchgeführt.

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Mischling Paul röchelt häufig, wenn es auf „Gassitour“ geht. Ein solches Verhalten kann viele Ursachen haben. Doch bevor eine mögliche Verschlimmerung umfangreiche und kostspielige Maßnahmen in der Praxis/Klinik nach sich ziehen, ist es klüger, solche Anzeichen ernst zu nehmen und abchecken zu lassen. Es gibt mehrere Wege der Diagnostik, bei Paul wurde eine endoskopische Atemwegsspiegelung durchgeführt, wobei eine Kehlkopflähmung (Larynxparalyse) festgestellt wurde.

Hierbei sind die Atemwege durch gelähmte Stimmfalten verengt. Im Normalfall wird der Kehlkopf beim Einatmen durch Muskeln geweitet und die Stimmbänder zur Seite gezogen. Oftmals muss zunächst eine Schwellung im Kehlkopfbereich medikamentös beigelegt werden. In einem Eingriff werden die gelähmten Kehlkopfanteile zur Seite gezogen und die Atemwege geweitet. Oftmals kann hierdurch eine deutliche Verbesserung der Atmung und somit der Lebensqualität des Tieres erreicht werden. Schließlich kann eine Kehlkopflähmung schwere Atemnot oder eine Lungenentzündung hervorrufen.

Doch wie jede Operation birgt dieser Eingriff Risiken, die ausgiebig mit dem behandelnden tierärztlichen Team abgewägt und besprochen werden. Eine Kehlkopflähmung kann angeboren sein. Sie tritt überwiegend bei älteren Tieren, übergewichtigen Tieren und Hunden größerer Rassen in Erscheinung. Fragen Sie besser frühzeitig in Ihrer Praxis/Klinik nach, falls ihr Hund Atemprobleme hat.

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Meerschweinchen Rosi hat gerötete Pfotenballen. Die Haut scheint dünn wie Papier zu sein und ist schuppig. Was könnte das nur sein? Der Praxisbesuch bringt Klärung: Es handelt sich um eine Ballenentzündung, die so genannte Pododermatitis. Fehlbelastungen der Füße durch zu lange Krallen sowie Fehler in der Fütterung und in der Haltung der Meerschweinchen gehören zu den häufigsten Ursachen.

Zu wenig Bewegung und Übergewicht, mangelnde Gehege-Hygiene, feuchte Einstreu sind Faktoren, die Ballenentzündungen hervorrufen. Die gereizte Haut ist beispielsweise anfällig für Eiterbakterien, die dann tiefe Abszesse hervorrufen – für das Tier äußerst schmerzhaft. Doch schon die leichte Entzündung an den winzigen Füßen verursacht heftige Schmerzen. Bereits in diesem Fall sollten Sie einen tierärztlichen Rat einholen, damit die Entzündungen behandelt werden und schnell abklingen. Um eine intensive und langwierige Behandlung von akuten, meist chronischen Abszessen und Ekzemen zu vermeiden, sind einige Haltungs- und Fütterungstipps zu beachten.

Meeries dürfen auf keinen Fall zu dick werden. Allerdings: Hungern kommt nicht in Frage. Den Tieren sollte immer Heu zur Verfügung stehen. Wichtig ist eine optimale Vitamin C – Versorgung durch ausgewogenes Frischfutter, allen voran rote Paprika und dunkle Blattsorten wie Spinat oder Mangold. Auf Kraftfutter sollten erwachsene, gesunde Meerschweinchen verzichten. Das verursacht nur unnötige Fettpolster. Gehege Marke Eigenbau sorgt für viel Auslauf: das fördert die Durchblutung der Füßchen. Auch vorsichtige Massagen mit Daumen und Zeigefinger sind förderlich.

Um keinen Mangel an essenziellen Fettsäuren aufkommen zu lassen, können geschroteter Leinsamen und geschälte Sonnenblumenkerne (1 TL pro Woche) angeboten werden. Ob Sie Ihre Tiere richtig ernähren, sagt Ihnen gerne Ihr tierärztliches Team.

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Rüde Marvin kommt tagsüber nicht so recht in Schwung, findet sein Tierbesitzer. Zuweilen hustet Marvin. Sein Herrchen lässt ihn vorsorglich in der Tierarztpraxis durchchecken. Bereits das Abhören von Herz und Lunge mittels Stethoskop lässt den Tierarzt vermuten, dass eine Herzklappe nicht richtig schließt.

Besonders bei älteren Hunden ist die so genannte Mitralklappenendokardiose eine häufige Herzerkrankung. Die Mitral- und Trikuspidalklappe trennen die Vorhöfe der linken und rechten Herzseite von den jeweiligen Herzkammern. Sie ermöglichen den Einfluss des Blutes in die Herzkammern, verhindern einen Rückfluss des Blutes in die Vorhöfe.

Bei einer Herzklappenerkrankung oder einer so genannten Herz-Insuffizienz schließen die Klappen nicht richtig, so dass Blut wieder in den Vorhof zurückströmen kann. Generell sind Herzklappen-Erkrankungen nicht selten bei Hunden. Und je früher die Herzschwäche erkannt wird, desto vielversprechender ist der Einsatz von Medikamenten.

Die Früherkennung kann bei Routineuntersuchungen stattfinden, z.B. im Rahmen des jährlichen Impftermins. Der/die Tierarzt/Tierärztin ist in der Lage, nicht stimmige Herzgeräusche herauszuhören.

Erste Anzeichen z.B. für eine Mitralklappenendokardiose kann der Tierbesitzer erkennen: u.a. an Fressunlust, Leistungsschwäche, Husten oder starkem Hecheln bei warmem Wetter oder leichter Anstrengung. Bei Herzpatienten ist „Herzhusten“ aufgrund eines Lungenödems verbreitet: Der Körper wird ungenügend mit Blut und Sauerstoff versorgt und reagiert mit einer Verengung der Blutgefäße. Das bedeutet: Der Blutdruck steigt und Flüssigkeit tritt aus den Gefäßen, vor allem in die Lunge, Leber und Bauchhöhle.

Bei möglicher Herzinsuffizienz kann der Tierarzt mittels Röntgen, Blutuntersuchung, EKG und Herz-Ultraschall den Verdacht verifizieren. Die Therapie sollte immer individuell sein, abhängig von den Befunden der Untersuchungen. Generell gilt: Je früher eine Herz- schwäche erkannt wird, desto besser kann der/die Tierarzt/Tierärztin helfen.

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Ob Meerschweinchen oder Kaninchen: Unsere Heimtiere können durchaus im Winter im Freien gehalten werden. Voraussetzung ist, dass die Nager kerngesund sind und sich zuvor langsam an die niedrige Temperatur gewöhnen können. Ein tierärztlicher Check-up vor der Wintersaison bringt Gewissheit, dass die Tiere gesund sind. Kranke oder trächtige Tiere sollten bei Minustemperaturen nämlich kältegeschützt untergebracht werden.

Die Schutzhütte: Besonders in den kalten Monaten müssen Sie bei der Außenhaltung spezielle Maßnahmen ergreifen, um Erkrankungen zu vermeiden. Von Bedeutung ist eine Schutzhütte, in der die Tiere Schutz vor Feuchtigkeit und Zugluft finden. Die Hütte sollte deshalb gut isoliert sein und in einer windgeschützten Ecke stehen. Als Dämmmaterial eignet sich Styropor. Einen weiteren Wärmeschutz bieten eine dicke Lage Stroh, mindestens zehn Zentimeter, und viel Heu. Für unsere Nager ist das Heu nicht nur Grundnahrungsmittel, sondern es wärmt auch wunderbar.

Für Kaninchen als auch für die besonders geselligen Meeries bedeutet Gruppenhaltung ein artgerechtes Leben. Einzelhaltung ist Quälerei. Wenn es kalt ist und die Tiere draußen leben, ist eine Gruppe überlebenswichtig, denn so wärmen die Nager sich gegenseitig. Nötig ist auch viel Platz im Gehege, damit Auslauf und Bewegung gewährleistet sind. Das hält die Tiere ebenfalls warm und gesund.

Das Gehege sollte ordentlich abgesichert sein, damit Katzen, Marder oder Raubvögel keinen Zugriff haben. Das Haus ist tabu: Auf keinen Fall sollten Sie die Nager zum Spielen oder nachts ins warme Haus holen. Durch die starken Temperaturunterschiede können die Tiere schnell krank werden.

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Ihr Hund oder Ihre Katze trinkt mehr als sonst und muss auch häufiger Wasser lassen? Das sollte Sie hellhörig machen. Denn diese Symptome konnten erste Anzeichen für eine Niereninsuffizienz sein. Wird sie früh erkannt, kann sie gut behandelt werden. Ist sie bereits fortgeschritten, wird sie lebens- bedrohlich für Ihr Tier.

Welche Aufgaben haben Nieren?

Hund und Katze haben zwei dieser Organe, die aus Nephronen bestehen – kleine „Bausteine“, deren Aufgabe es ist, das Blut zu filtern und giftige Stoffe über den Urin auszuscheiden. Außerdem halten sie den Flüssigkeit- und Mineralstoff-Haushalt aufrecht.

Niereninsuffizienz: Häufige Todesursache bei Katzen

Die genaue Ursache einer Nierenschädigung – vor allem einer chronischen – kann in vielen Fällen nicht festgestellt werden. Die Auslöser sind vielfältig. Mit zunehmendem Alter des Tieres lässt die Fähigkeit der Nephrone nach, sich selbst zu erneuern. Aufgrund des Alters, aber auch aufgrund von Infektionserregern, kann es zum Nierenleiden kommen. Generell sind Katzen für Nierenversagen anfälliger als Hunde. Es gehört für Samtpfoten zu den häufigsten Todesursachen. Nicht zuletzt, weil die Symptome meist viel zu spät erkannt werden.

Früherkennung rettet Leben

Erste Anzeichen sind neben den bereits genannten z.B. Gewichtsverlust, Lustlosigkeit, Durchfall, Appetitmangel oder Erbrechen sowie schlechter Zustand von Fell und Haut.

Oft hilft eine andere Ernährung

Wird frühzeitig eine Niereninsuffizienz diagnostiziert, kann oft mit einer Diät dem Tier gut geholfen werden. Verfüttern Sie aber kein Spezialfutter aufgrund einer Vermutung. Nur ein/e Tierarzt/Tierärztin sollte zuvor die Diagnose stellen. Dazu gehören die Allgemein-Untersuchungen sowie der Check von Blut und Urin. Manchmal sind Röntgen- oder Ultraschall-Untersuchungen nötig.

Unser Tipp: Ein Check-up

Empfehlenswert ist es, ab dem 8. Lebensjahr der Katze und zirka ab dem 6. bis 8. Lebensjahr des Hundes regelmäßig ein Blutbild in Ihrer Tierarztpraxis/Tierklinik anfertigen zu lassen. Die Blutwerte geben Aufschluss, ob alles in Ordnung ist.

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Rüde Jupp setzt häufiger Urin ab als sonst. Dass seinem Tierhalter dieser Umstand so schnell aufgefallen ist und er ihn deshalb frühzeitig zum Tierarzt bringt, erspart Jupp Schlimmeres.

Gründe für seinen auffällig vermehrten Urinabsatz sind Harnsteine, die besonders beim Rüden die Harnröhre vollständig verschließen können, wenn sie unbehandelt bleiben. Hierdurch entsteht ein Notfall (postrenale Urämie), der zum Tode des Tieres führen kann.

Bisher ist der Harnabsatz nur sichtlich unangenehm für Jupp, Blut im Urin ist bei ihm noch nicht zu finden. In der Tierarztpraxis stellt man eine Blasenentzündung (lat. Cystitis) fest und Harnsteine. Durch Röntgen oder Ultraschall können die Steine diagnostiziert werden.

Keine Seltenheit

Vor allem in der Blase und Harnröhre gehören Harnsteine zu den häufigsten Erkrankungen der ableitenden Harnorgane. Bei Jupp müssen sie chirurgisch entfernt werden. Es gibt unterschiedliche Arten von Harnsteinen.

Risiko der Neubildung geringhalten

Oft treten Phosphatsteine, so genannte Tripelphosphate (Magnesium-/Calcium- Phosphate) auf, gefolgt von Oxalat und Carbonatsteinen. Je nach Beschaffenheit des Steines, der im Labor analysiert wird, erhält der Hund ein Spezialfutter. Auf diese Weise wird das Risiko einer Neubildung so gering wie möglich gehalten.

Unser Tipp:

Beobachten Sie Ihr Tier, so dass Sie erkennen, wann Menge und Häufigkeit des Wasserlassens ungewöhnlich sind. Lassen Sie es lieber einmal mehr untersuchen, bevor es schmerzhaft oder bedrohlich wird.

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Eine Vorhautentzündung (Balanoposthitis) tritt bei unkastrierten Rüden relativ häufig auf – fast jeder Hund ist mindestens ein Mal in seinem Leben davon betroffen. Ein deutlicher Hinweis hierauf sind wässrige bis gelbliche Tropfen in der Umgebung des Hundes, vor allem an seinen Liegeplätzen.

Durch die Keim-Infektion kommt es zu einem eitrigen Ausfluss. Oft ist auch der Penis stark gerötet. Häufig kann der Tierhalter in solchen Fällen beobachten, wie die Hunde den Bereich um die Vorhaut intensiv belecken. Eine akute Vorhautentzündung sollte immer tierärztlich behandelt werden. Sie ist sehr schmerzhaft für den Hund. Meist genügen hierfür spezielle Salben, die der Tierarzt/die Tierärztin verordnet. Manchmal ist aber auch eine medikamentöse Therapie nötig. Ihr tierärztliches Team in der Praxis/Klinik berät Sie gern und findet gemeinsam mit Ihnen die richtige Lösung für Ihren Hund. Selten, aber dringend vermeidbar, ist das Anschwellen des Penis, wodurch kein Urin mehr abgesetzt werden kann. Dies wäre ein absoluter Notfall, der sofort und ohne Aufschub behandelt werden muss.

Wie kommt es zu einer Entzündung der Vorhaut?

Ab einem Alter von sechs bis zwölf Monaten mit Einsetzen der Geschlechtsreife, stülpt sich infolge einer Erektion das freie Ende des Gliedes (Pars libra penis) aus: Man spricht von „ausschachten“. Hierbei gelangen Bakterien aus der Umgebung unter die Vorhaut und können dort eine Entzündung auslösen. Kastrierte Rüden schachten ihren Penis zwar seltener aus, wodurch auch die Gefahr einer Infektion verringert wird, aber bei manchen Rüden liegt die Ursache allerdings auch in einer zu weit geöffneten Vorhaut.

Was kann der Tierhalter vorbeugend unternehmen?  Es gibt spezielle Mittel für die Intimpflege beim Hund. Es sollten hier keine seifenartige Produkte verwendet werden, da diese ein basisches Haut-Milieu herstellen, das wiederum für Bakterien und Hefepilze Tür und Tor öffnet. Lassen Sie sich in der Praxis/Klinik beraten.

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Antibiotikaresistenz bedeutet, dass Bakterien, die eine Krankheit verursachen, nicht von einem Antibiotikum beeinflusst werden, wodurch das Arzneimittel für die Behandlung unwirksam wird. Um Resistenzen entgegenzuwirken, sollte einiges beachtet werden.

Nicht immer Antibiotika: Nicht jede infektiöse Krankheit muss mit einem Antibiotikum behandelt werden (z.B. virale Infektionen). Verlangen Sie nicht nach Antibiotika, wenn Ihr Tierarzt diese nicht für erforderlich hält.

Kontrollierte Anwendung: Antibiotika sind unverzichtbar für die Behandlung und Verhinderung von durch Bakterien verursachten Krankheiten. Die Gefahr, dass die Mikroorganismen, die die Krankheit verursachen, Resistenzen entwickeln, wächst jedoch mit jeder Anwendung. Um sicherzustellen, dass Antibiotika wirksam bleiben, dürfen sie nur kontrolliert eingesetzt werden.

Halten Sie Ihr Tier gesund: Ein gesundes Tier kann Infektionen besser abwehren. Sorgen Sie für die Gesundheit Ihres Tieres durch richtiges und ausgewogenes Futter, eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Impfungen und Entwurmungen und lassen Sie bei Ihrem Tier jährlich eine tierärztliche Gesundheitskontrolle vornehmen. Wenn das Tier krank wird, suchen Sie unverzüglich eine Tierarztpraxis/Tierklinik auf. Behandeln Sie Ihr Tier nicht eigenmächtig: Geben Sie Antibiotika nicht verschiedenen Tieren und verwenden Sie keine Antibiotika, die für eine andere Krankheit verschrieben wurden. Sie können ungeeignet, abgelaufen, kontaminiert und im schlimmsten Fall gefährlich sein. Geben Sie Ihrem Tier auf keinen Fall Humanarzneimittel. Sie können unwirksam oder sogar schädlich sein.

Waschen Sie die Hände nach dem Streicheln von Tieren: Durch Hände werden Keime am häufigsten weiterverbreitet. Keime können harmlos sein aber auch Krankheiten wie Magen-Darm-Infekte verursachen.

Diagnostische Tests: Ein Labortest (z.B. Resistenztest) zeigt, ob eine Behandlung mit Antibiotika wirklich erforderlich ist und wenn ja, welches Antibiotikum bei dem aktuell vorliegenden Keim am besten wirkt.

Geben Sie Ihrem Tier unbedingt die vom Tierarzt verordnete Anzahl an Behandlungen und verändern Sie die angegebene Dosierung nicht, auch wenn es dem Tier schon nach wenigen Anwendungen besser geht. Das ist nicht nur für die Heilung der Krankheit wichtig, sondern verhindert auch, dass die Bakterien Resistenzen bilden.

Wenn Sie Fragen zum Thema Antibiotika haben, scheuen Sie sich nicht, Ihre/n Tierärztin/Tierarzt darauf anzusprechen.

© Text-Quelle: Vereinigung der Tierärzte in Europa / www.fve.de