Im Kaninchengehege fühlt sich Paula anscheinend nicht mehr wohl. Gut beobachtet durch die Tierhalterin, ist Paula nicht mehr so aktiv wie sonst. Die Tierhalterin zögert nicht länger und bringt sie in die Tierarztpraxis. Dort wurde eine Gebärmutterentzündung festgestellt (möglich mittels Ultraschall oder Röntgen). In einer OP muss deshalb die Gebärmutter von Paula entfernt werden.
Was viele nicht wissen: Allgemeine Symptome wie Abmagerung, Bauchschmerzen oder Durchfall können Hinweise auf Erkrankungen des Geschlechtsapparates sein. Und bei weiblichen, unkastrierten Kaninchen ist die Zahl der Gebärmuttererkrankungen hoch.
Bereits ab einem Alter von drei Jahren wird die Gebärmutter im Rahmen einer Hyperplasie (übermäßige Zellbildung) größer und droht im Anschluss häufig zu entarten. Ab einem Alter von zirka fünf Jahren leiden die Tiere oft an Gebärmutterkarzinomen (Tumorbildung). Besonders tückisch bei Gebärmuttererkrankungen ist: Das Kaninchen zeigt zunächst absolut keine Auffälligkeiten.
Kastration im jungen Alter
Bei Kaninchen in Hobbyhaltung werden Entzündungen oder Tumorbildungen an der Gebärmutter durch unregelmäßige Hormoneinflüsse von Östrogen und Progesteron verursacht. Sprechen Sie deshalb mit Ihrer Tierarztpraxis/Tierklinik ab, ob eine Kastration des Tieres empfehlenswert ist. Die OP ist bis zu einem Alter von zwölf Monaten relativ leicht, weil sich erst anschließend viel Fett in den Gebärmutterbändern einlagern kann.
Lassen Sie sich beraten
Eine Kastration verhindert auch andere hormonabhängige Verhaltensauffälligkeiten, z.B. Aggression. Lassen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis/Tierklinik beraten.
© presse-punkt.de