Nicht nur Meerschweinchen haben den Weg aus den Anden in Südamerika nach Europa gefunden, auch Chinchillas haben die Überfahrt geschafft. Ihre Urformen wurden durch Überjagung fast ausgerottet. Unsere Chinchillas  –  wie wir sie heute kennen – sind meist eine Kreuzung zwischen Kurz- und Langschwanzchinchilla. Die Nager können 10 bis 15 Jahre alt werden.

Artgerechte Haltung

Die nachtaktiven Tiere laufen und springen gerne. Viel Auslauf und ein großes Gehege ist wichtig. Oft richten Chinchilla-Fans ein Zimmer für die Tiere ein.  Ebenen mit Sitz, Versteck- und Nagemöglichkeiten sorgen für Abwechslung. Ursprünglich lebten die Tiere in Kolonien und sollten deshalb nicht einzeln gehalten werden. Da sie extremen Bedingungen in Höhen bis zu 5000 Metern ausgesetzt waren, lieben sie es eher kühl (15 bis 18 Grad) und sind hitzeempfindlich.

Aufgetischt: Was steht auf dem Speiseplan?

Beim Futter greift man am besten auf spezielle Chinchilla-Nahrung zurück, da die Tiere nur mageres und leicht verdauliches Futter vertragen. Als (seltenes) Leckerchen lieben sie Apfel- oder Karottenstückchen oder Rosinen. Auch in Ihrer Praxis/Klinik können Sie nach gesunden Leckerchen für die Tiere fragen, beispielsweise Kalktabletten, die nicht nur den Mineralstoffbedarf decken, sondern auch noch lecker sind.

Welche Krankheiten können auftreten?

Zugluft, Stress (wenn die Tiere keine absolute Tagesruhe haben) oder hohe Luftfeuchtigkeit führen zu Schweratmigkeit oder Nasenausfluss. In diesem Fall sollte die Praxis/Klinik aufgesucht werden. Beobachten Sie Ihre Tiere immer gut, damit Sie einschätzen können, ob es sich um ein normales Verhalten handelt oder nicht. Auch das Wiegen der Tiere ist sinnvoll, da der Gewichtsverlust ein Anzeichen für eine Erkrankung sein könnte. Möglich sind auch Hautkrankheiten oder ein Pilz- und Parasitenbefall. Und wenn nicht genug genagt wird, entstehen Zahnprobleme. Sollte bei einem Tier ein deutlicher Buckel auftreten, so könnte eine Organerkrankung vorliegen. Auch hier braucht das Tier dann tierärztliche Hilfe.

© www.presse-punkt.de

Für die meisten Katzen bedeutet das Reisen in der Regel purer Stress. Katzen sind Gewohnheitstiere, revierverbunden und bleiben deswegen auch am liebsten in ihrer bekannten Umgebung. Unwohlsein, Aggressivität und Unruhe können die Folgen sein. Es ist empfehlenswert, Freunde, Nachbarn oder auch andere Familienmitglieder darum zu bitten, auf das Tier aufzupassen und es zu versorgen. Bietet sich diese Option nicht, kann in einer Tierpension ein Platz gebucht werden. Hier kommt es auf eine rechtzeitige Anfrage an, denn die Plätze sind gefragt.

Familien, die wissen, dass sie mit ihrer Katze verreisen möchten, sollten das Tier möglichst schon im Kittenalter daran gewöhnen. Das Reisen in der Transportbox will gelernt sein. Hier gilt es mit kurzen Zeitfenstern zu starten und diese langsam zu steigern, sodass der Aufenthalt in der Box für die Katze nicht unnötig anstrengend ist. Ist die Katze gut trainiert, entspannt für längere Zeit in der Box zu bleiben, sollten Pausen eingelegt werden, sodass sich das Tier erleichtern kann. Auf Reisen ist es deshalb praktisch, wenn die Katze einige Zeit an der Leine geführt werden kann. Doch auch hier gilt: Die Leinenführigkeit will gelernt sein. 

Bei Auslandsreisen müssen Halter sich rechtzeitig darüber informieren, welche Einreisebestimmungen in dem jeweiligen Land gelten. Hier kann es zu deutlichen Unterschieden, selbst innerhalb Europas kommen. Beispielsweise muss der Tierhalter beachten, dass die Katze mindestens drei Monate alt sein muss, bevor sie mit ins Ausland genommen werden kann, oder eine frische Tollwut-Impfung in der Regel mindestens 21 Tage zurückliegen muss.

Der EU-Heimtierausweis belegt die notwendige Tollwut-Impfung – auch für reisende Wohnungskatzen! Er wird von Ihrer Praxis/Klinik ausgestellt. Er enthält zudem u.a. die Transponder-/Tätowierungsnummer, Ort der Kennzeichnung, Zeitpunkt der Anbringung oder des Ablesens sowie Name und Kontaktinformationen des Tierhalters. Laut deutscher „Ständiger Impfkommission“ (StIKo Vet.) gehören zudem ohnehin die Impfungen gegen Katzenseuche (Parvovirose) und die wichtigsten Erreger des Katzenschnupfenkomplexes zu den dringend empfohlenen Impfstoffen. Für Freigängerkatzen innerhalb Deutschlands kommt die Impfung gegen Tollwut hinzu. Informieren Sie sich bitte beim tierärztlichen Team, ob für Ihre Katze eine Impfung gegen Leukose oder FIP (Feline infektiöse Peritonitis/Bauchfellentzündung) sinnvoll ist.  Für die Reise kann Ihnen Ihre Praxis/Klinik auch ein geeignetes Medikament gegen Übelkeit für Ihr Tier ausstellen. Die letzte Mahlzeit sollte am besten zwölf Stunden vor Abreise gegeben werden.

Eine genaue Übersicht der Bestimmungen vieler Reiseländer und zahlreiche Tipps zur Reise mit Ihrem Tier (mit dem Auto/der Bahn oder dem Flieger) erhalten Sie im Web unter: www.petsontour.de

© Quellen: www.anwalt.org (VFR Verlag für Rechtsjournalismus GmbH) und www.petsontour.de

Wenn der tierische Begleiter in die Jahre kommt, muss es nicht unbedingt heißen, dass ein gesundheitliches Problem dem anderen folgt. Dennoch sollte der Tierhalter wachsam sein, sein Tier gut beobachten, da bei zahlreichen Erkrankungen eine Früherkennung Leid des Tieres und auch Kosten spart.

Ein Beispiel: Kotabsatzstörungen beim Rüden. Möglichst früh zum Tierarzt: Hier sollte der Tierhalter nicht abwarten, sondern die Ursache tierärztlich abklären. Möglich ist eine Vergrößerung der Prostata (Prostatahypertrophie). Möglich ist, dass das Gewebe zwischen Beckenknochen und Enddarm schwach wird, schwindet und einreißt. Tierärzte sprechen von einer Perinealhernie (Dammbruch). Muskeln, die den Enddarm umgeben, reißen – es entsteht im Inneren eine Öffnung (Bruchpforte). Darmteile und auch oftmals die Harnblase können in diese Ausbuchtung vorfallen. Der Enddarm hat keinen Halt, der Kotabsatz wird enorm erschwert. Bei einer Perinealhernie ist die Früherkennung enorm wichtig, da mit dem Fortschreiten immer mehr Gewebe zerstört wird und innerlicher Schaden erfolgt, der immer schwieriger zu operieren ist. In den Anfängen kann der Tierarzt mit einem relativ einfachen chirurgischen Eingriff helfen. Perinealhernien-Operationen sind im Frühstadium am besten durchzuführen. Meist wird der Patient auch kastriert, da ein hormoneller Einfluss zur Entstehung einer Perinealhernie vermutet wird.

In jedem Fall muss eine chirurgische Korrektur erfolgen. Empfehlungen, Öle ins Futter zu mischen, helfen dem Hund nicht. Regelmäßiger Check: Oftmals sind unkastrierte Rüden betroffen. Durch einen Dammbruch kann mit der Zeit die entstandene Ausbuchtung eine sichtbare, auffällige Größe erreichen, meist ist die Analöffnung schwer errötet. So weit darf es nicht kommen – deshalb beobachten Sie Ihr Tier, ob es leichte Veränderungen beim Kotabsetzen gibt und lassen Sie Ihren unkastrierten Rüden am besten regelmäßig im Analbereich tierärztlich checken.

© www.presse-punkt.de