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Antibiotikaresistenz bedeutet, dass Bakterien, die eine Krankheit verursachen, nicht von einem Antibiotikum beeinflusst werden, wodurch das Arzneimittel für die Behandlung unwirksam wird. Um Resistenzen entgegenzuwirken, sollte einiges beachtet werden.

Nicht immer Antibiotika: Nicht jede infektiöse Krankheit muss mit einem Antibiotikum behandelt werden (z.B. virale Infektionen). Verlangen Sie nicht nach Antibiotika, wenn Ihr Tierarzt diese nicht für erforderlich hält.

Kontrollierte Anwendung: Antibiotika sind unverzichtbar für die Behandlung und Verhinderung von durch Bakterien verursachten Krankheiten. Die Gefahr, dass die Mikroorganismen, die die Krankheit verursachen, Resistenzen entwickeln, wächst jedoch mit jeder Anwendung. Um sicherzustellen, dass Antibiotika wirksam bleiben, dürfen sie nur kontrolliert eingesetzt werden.

Halten Sie Ihr Tier gesund: Ein gesundes Tier kann Infektionen besser abwehren. Sorgen Sie für die Gesundheit Ihres Tieres durch richtiges und ausgewogenes Futter, eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Impfungen und Entwurmungen und lassen Sie bei Ihrem Tier jährlich eine tierärztliche Gesundheitskontrolle vornehmen. Wenn das Tier krank wird, suchen Sie unverzüglich eine Tierarztpraxis/Tierklinik auf. Behandeln Sie Ihr Tier nicht eigenmächtig: Geben Sie Antibiotika nicht verschiedenen Tieren und verwenden Sie keine Antibiotika, die für eine andere Krankheit verschrieben wurden. Sie können ungeeignet, abgelaufen, kontaminiert und im schlimmsten Fall gefährlich sein. Geben Sie Ihrem Tier auf keinen Fall Humanarzneimittel. Sie können unwirksam oder sogar schädlich sein.

Waschen Sie die Hände nach dem Streicheln von Tieren: Durch Hände werden Keime am häufigsten weiterverbreitet. Keime können harmlos sein aber auch Krankheiten wie Magen-Darm-Infekte verursachen.

Diagnostische Tests: Ein Labortest (z.B. Resistenztest) zeigt, ob eine Behandlung mit Antibiotika wirklich erforderlich ist und wenn ja, welches Antibiotikum bei dem aktuell vorliegenden Keim am besten wirkt.

Geben Sie Ihrem Tier unbedingt die vom Tierarzt verordnete Anzahl an Behandlungen und verändern Sie die angegebene Dosierung nicht, auch wenn es dem Tier schon nach wenigen Anwendungen besser geht. Das ist nicht nur für die Heilung der Krankheit wichtig, sondern verhindert auch, dass die Bakterien Resistenzen bilden.

Wenn Sie Fragen zum Thema Antibiotika haben, scheuen Sie sich nicht, Ihre/n Tierärztin/Tierarzt darauf anzusprechen.

© Text-Quelle: Vereinigung der Tierärzte in Europa / www.fve.de

Antibiotika sind Substanzen, die in der Lage sind, den Stoffwechsel von Bakterien zu schädigen. Daher werden sie zur Bekämpfung bakterieller Infektionen eingesetzt. Je nach der Art der Schädigung können sie die Vermehrung der Bakterien behindern (bakteriostatisch) oder sie sogar abtöten (bakterizid). Krankheitserreger, die wie z.B. Viren keinen Stoffwechsel haben, können mit Antibiotika nicht bekämpft werden!

Was sind Resistenzen?

Wird ein Antibiotikum sehr häufig oder in zu niedriger Dosis eingesetzt, kann ein Gewöhnungsprozess einsetzen: Die Bakterie entwickelt Gegenmaßnahmen, um sich vor der Schädigung zu schützen. Dann ist die Wirkung dieses Antibiotikums schwächer oder sogar nicht mehr vorhanden. In so einem Fall spricht man von einem resistenten Bakterienstamm. Dabei kann jeder Erreger unterschiedliche Resistenzen gegen unterschiedliche Antibiotika entwickeln. Wie kann man Resistenzen vorbeugen? Im Grunde kann man die Bildung von Resistenzen nicht verhindern. Aber man sollte einige Regeln beachten: Ein Antibiotikum muss immer in der richtigen Dosierung verabreicht werden. Es sollte mindestens 2-3 Tage länger gegeben werden als die Erkrankung andauert. Wenn möglich sollte stets ein Antibiogramm (Resistenztest) erfolgen.

Was ist ein Resistenztest?

Bei einem Antibiogramm wird im Labor überprüft, welches Antibiotikum bei den betreffenden Erregern eine Wirkung erzielt und welches nicht. Dazu wird von der erkrankten Stelle (z.B. eiternde Wunde) ein Abstrich genommen und auf einem Nährboden eine Bakterienkultur angelegt. Zusätzlich wird der Nährboden mit verschiedenen Antibiotika versehen. Nach einer gewissen Zeit (i.d.R. ca. 24 Stunden) haben sich die Bakterien so vermehrt, dass der Nährboden mit einem „Bakterienrasen“ überzogen ist. Wo ein Antibiotikum wirkt, sind keine Bakterien gewachsen. Wird das Wachtum nicht gehemmt, spricht man von einem für dieses Mittel resistenten Keim. Natürlicherweise sucht man sich zur Behandlung dann das am besten wirkende Antibiotikum aus.

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