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Kaninchen sind soziale Tiere, die in der Natur in Gruppen leben und Geselligkeit lieben. Es ist darum Tierquälerei, die drolligen Langohren allein zu halten. Es sollten immer mindestens zwei Kaninchen zusammen gehalten werden. Ein Meerschweinchen ist kein geeigneter Sozialpartner, da es einer völlig anderen Tiergruppe angehört und anders kommuniziert.

  • Beim Zusammenführen der Kaninchen braucht man Geduld, denn selten verstehen sich zwei fremde Tiere auf Anhieb. Vom „ersten Kennenlernen“ bis zum Beziehen eines gemeinsamen Heimes können schon mal einige Wochen vergehen – Zeit, die man den Tieren geben sollte.
  • Am besten ist es, wenn man gleich zwei Kaninchen zusammen anschafft – entweder Wurfgeschwister vom Züchter oder aus dem Tierheim, denn dort werden sie oft im Doppelpack abgegeben und kennen sich gut.
  • Grundsätzlich verstehen sich Pärchen am besten. Um Nachwuchs zu vermeiden, muss der Rammler auf jeden Fall kastriert werden. Bedenken Sie: Er ist manchmal noch bis zu sechs Wochen nach der Kastration zeugungsfähig. Es empfiehlt sich auch die Kastration des Weibchens.
  • Zwei männliche Geschwister vertragen sich nur bis zur Geschlechtsreife, danach kommt es häufig zu Beißereien. Will man zwei Brüder zusammenhalten, sollte man die Tiere ab der 12. Lebenswoche kastrieren lassen. Befragen Sie hierzu Ihr Praxis-/Klinikteam. Die Vergesellschaftung zweier Weibchen ist schwieriger, die Tiere sollten ebenfalls kastriert werden, da sie ein ausgeprägtes Revierverhalten haben.
  • Die größten Chancen, dass die Tiere sich vertragen, bestehen dann, wenn sie sich auf neutralem Boden, den keiner von beiden als sein Revier betrachten kann, kennen lernen. Dort können sie sich beschnuppern und langsam aneinander gewöhnen. Die Tiere müssen aber unbedingt Platz zum Ausweichen haben, denn es kann zu Rangordnungskämpfen kommen, die – wenn sie zu heftig werden – mit einer Wasserspritze oder einem schnell dazwischen geschobenen Karton o. ä. unterbrochen werden sollten.
  • Die gemeinsame Zeit sollte anfangs nicht länger als 20 Minuten dauern und langsam gesteigert werden. Wenn die Tiere mit der Zeit immer näher beieinander liegen und sich sogar gegenseitig ablecken, ist das „Eis gebrochen“.

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Kleine Käfige mit nur einem einzigen Sittich haben lange ausgedient. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF)  empfiehlt großzügige Haltungssysteme, in denen die Vögel Platz zum Fliegen und Baden finden. Besonders ideal ist eine Kombination von Innen- und Außenvoliere. „Die Unterbringung in zu kleinen Käfigen behindert die Tiere in ihrem Flugbedürfnis und bedeutet Leiden“, sagt Claas Sascha Züpke, Vorsitzender der ZZF-Fachgruppe Heimtier-Großhandel und Zucht- und Vogelexperte. Er weist darauf hin, dass fast alle Ziervögel gesellig leben und einen Partner brauchen. „Ein Einzeltier wird nicht artgerecht gehalten und verkümmert seelisch.“

Vögel brauchen auch Abwechslung: Ideal sind frische Zweige zum Beknabbern. Als Sitzstangen sollten Naturäste in unterschiedlichen Stärken angeboten werden, damit die Füße immer wieder eine andere Stellung einnehmen können und so die Fußmuskulatur gefördert wird. „Stangen aus Kunststoff sind eher ungeeignet, da durch den immer gleichen Durchmesser dieselben Stellen der Füße belastet werden, was zu entzündlichen Geschwüren und Fehlstellung der Krallen führen kann“, betont Claas Sascha Züpke.Schaukeln aus Sisal können zusätzlich angeboten werden. Für weitere Abwechslung sorgen Ziervogelhalter mit Zusatzfutter wie Obst, Gemüse und Beeren.

Grundsätzlich kann ungeeignetes Zubehör oder zu wenig Beschäftigung zu Apathie, Adipositas, Frustration oder sogar Selbstverstümmelung führen. Auf gar keinen Fall gehören Spiegel und Plastikvögel in die Voliere!

Wellensittiche halten ihr Spiegelbild und das Plastiktier für einen Partner, den es zu füttern gilt. Dafür würgen sie immer wieder Futter hoch. Dieses Verhalten kann zu einer Kehlkopfentzündung führen, die auf jeden Fall medizinisch behandelt werden muss.

Vögel benötigen bei einer Käfighaltung ausreichend Freiflug. Ideal wäre es, wenn sie am Tag mindestens vier Stunden in der Wohnung umherfliegen könnten. Allerdings müssen zunächst alle Gefahrenquellen im Haushalt wie heiße Herdplatten, geöffnete Fenster oder Gardinenkordeln, in den sich die Tiere erdrosseln können, gebannt werden.

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