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Meerschweinchen, Kaninchen und viele andere Nager haben einen Riesenspaß, ausgelassen zu laufen und zu buddeln. So toben sich die Tiere aus, und es ist schön ihnen zuzusehen. Die Möglichkeit, umherzuflitzen und zu graben, trägt nicht nur zum Wohlbefinden der Tiere bei. Die putzigen Fellknäuel nutzen dabei auch auf natürliche Weise ihre Krallen ab.

Natürliche Krallenpflege

Eine Kiste mit Papier (kein Zeitungspapier), Erde oder Stoff, am Boden eine umgedrehte Kachel oder ein Naturstein – fertig ist die Hilfe zum Krallenschliff. Aber auch Steine, die einzelne Etagen verbinden, sind gut dazu geeignet, dass sich ein Nager beim Klettern seine „Spikes“ abwetzt. Je großzügiger das Gehege gestaltet ist, je mehr Platz zum Laufen, desto besser für die Tiere.

Regelmäßig Krallen kürzen

Oftmals wachsen Krallen bei Heimtieren überlang und müssen gekürzt werden. Lassen Sie sich unbedingt das Kürzen in der Tierarztpraxis zeigen. Ein Millimeter zu viel, und Sie schneiden in den empfindlichen Bereich, wo Blutgefäße beginnen. Fühlen Sie sich unsicher, ist es am besten, das Schneiden Ihrem Tierarzt | Ihrer Tierärztin zu überlassen. In der Praxis geht dies ganz schnell und sieht auch leicht aus, doch lassen Sie sich nicht täuschen: Das Kürzen der Krallen erfordert viel Erfahrung und Gefühl.

Schnell fällt das Laufen schwer

Werden die Krallen nicht abgenutzt und auch nicht geschnitten, hat das Kaninchen Schwierigkeiten beim Laufen. Es kann zu Schmerzen und Fehlstellungen der Gliedmaßen kommen. Achten Sie also immer auf die Länge der Krallen Ihrer Heimtiere. Die Abnutzung ist meist optimal, wenn die Tiere im Garten gehalten werden. Lassen Sie sich zur Außenhaltung aber gut beraten. Heimtiere müssen langsam daran gewöhnt werden. In Ihrer Praxis/Klinik gibt es Tipps, wie Sie sich informieren können.

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So schön die warmen Temperaturen sind – nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerscheinchen oder Stubenvögel müssen vor Wärme geschützt werden.

Nagetiere wie Meerschweinchen oder Chinchillas, Kaninchen und Vögel können nicht über die Haut schwitzen. Sie haben oft nicht die Möglichkeit, sich in kühle Erdlöcher zurückzuziehen, wenn das Gehege dazu keine Möglichkeit bietet. Die drei wichtigsten Regeln sollten daher für jeden Tierhalter lauten: Ständig frisches Wasser anbieten, Schatten im Gehege und hierbei bedenken, dass die Sonne wandert. Ausreichende Belüftung ist wichtig ohne dass das Tier Zugluft ausgesetzt wird.

Sollte die Wärme in Deutschland nochmal „zuschlagen“, hier einige wertvolle Tipps:

  • Sorgfältiger als bisher auf die Hygiene achten: Futterreste immer gleich entfernen, denn sie verderben jetzt besonders schnell! • Gehege an heißen Tagen häufiger als sonst reinigen und auch weniger Einstreu verwenden: Staub in Kombination mit angestauter Hitze erschwert das Atmen, außerdem können die Tiere die Streu leichter zur Seite schieben und es sich auf dem kühleren Boden bequem machen.
  • Gehegedächer können zur Kühlung mit feuchten Tüchern abgedeckt werden, aber immer so, dass noch ein Luftaustausch stattfinden kann. Ein Schlafplatz aus Keramik oder Sand (aus dem Kühlschrank) sorgt für Abkühlung und wird gerne angenommen.
  • Eine Bodenfliese oder ein Ziegelstein bietet Nagern und Kaninchen eine kühle Liegefläche. Vögel nehmen gerne eine bereitgestellte Bademöglichkeit (z. B. handelsübliches Badehäuschen) an oder genießen eine Dusche mit einem Pumpsprüher für Blumen.
  • Tiere, die in Freigehegen leben, regelmäßig auf Madenbefall kontrollieren! Verschmutztes Fell gründlich reinigen und kürzen, denn Fliegen legen in verunreinigtem und kotverklebten Fell im Afterbereich gern ihre Eier ab. Die geschlüpften Maden fressen sich tief in die Haut – dieser Madenbefall (Myiasis) schädigt das Tier massiv und lebensgefährlich!
  • Vorsicht vor Zugluft auch durch Ventilatoren! Sittich, Hamster und Co. können sich leicht erkälten oder eine Augenentzündung bekommen.
  • Anzeichen für eine Überhitzung sind Teilnahmslosigkeit, rasches und flaches Atmen, Zuckungen oder Krämpfe, Taumeln oder sogar Bewusstlosigkeit. Das Tier sofort in den Schatten bringen, Wasser anbieten und vorsichtig mit etwas Wasser besprühen. Unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen, der dann weitere Maßnahmen einleiten kann.

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