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Für Hundehalter sind einige Regeln wichtig, damit der Vierbeiner gesund durch den Winter kommt. Zum Beispiel das regelmäßige Bürsten des Winterfells: So kann sich das isolierende Luftpolster zwischen den Unter- und Deckhaaren besser entwickeln. Hunde – auch Kurzhaarrassen – frieren in der Regel nicht, wenn sie sich ausreichend bewegen. Unterkühlen können sie nur, wenn sie über längere Zeit reglos an einer Stelle verharren, sich auf kalten, nassen Böden hinsetzen oder hinlegen. Hier kann es zu einer Blasen- oder Nierenentzündung kommen.

Achten Sie darauf, dass Sie nach dem Spaziergang Ihren nassen Hund mit einem Handtuch trockenrubbeln. Denn: Auch Hunde können sich erkälten. „Schneeschlecken“ kann den Magen-Darm-Trakt enorm reizen und den Hals- und Rachenraum entzünden. Extreme Vorsicht ist geboten bei Schnee mit Streusalz. Aufgepasst auch bei Glatteis: Auch Hunde rutschen aus und können sich Bänderdehnungen, Kreuzbandrisse oder Knochenbrüche zuziehen. Balsam oder Schutzsprays verhindern das Austrocknen der Ballenhaut. So können sich Matsch und Streu nicht so leicht festsetzen, und Streusalz kann die Haut nicht reizen. Nach dem Spaziergang spülen Sie die Pfoten mit warmem Wasser ab. Sollten Sie in den Pfoten Risse und Wunden finden, lassen Sie sie in der Praxis/Klinik kurz checken, bevor Entzündungen entstehen. Schneiden Sie lange Haare zwischen den Zehen Ihres Hundes nicht selbst ab. Allzu oft kommt es zu Verletzungen und Reizungen der Haarwurzel sowie zu Entzündungen. Fragen Sie besser in der Praxis/Klinik nach.

Der tierärztliche Wintercheck

Ist Ihr Hund fit für den Winter? Das zeigt ein tierärztlicher Check-up (u.a. durch Ermittlung der wichtigsten Blutwerte, Haut- und Fellkontrolle, Entwurmung)!

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Lange durften Mensch und Tier die milden Temperaturen in diesem Jahr genießen, jetzt kündigt sich der Winter mit dem Herbst an. Die Jacken werden dicker, auch Pullis kommen wieder zum Einsatz. Wir schützen uns vor Kälte und Nässe, wenn wir das Haus verlassen. Doch was ist mit unseren Hunden? Ist die Hundejacke nur eine Modeerscheinung oder witziger Trend? Oder sollte der Vierbeiner auch geschützt werden? Aus tierärztlicher Sicht sind besonders kranke und ältere Semester, aber auch leicht frierende Hunde ohne Unterwolle besonders schützenswert. Hier wäre ein Wärmeschutz sinnvoll.

Bei nasskaltem Wetter können Senioren-Hunde Gelenkbeschwerden bekommen. Deshalb plant man hier lieber kürzere Spaziergänge ein. Ein zugfreier Schlafplatz sollte selbstverständlich sein. Übrigens: Warme Kirschkern- oder Dinkelkernkissen haben alten Knochen noch nie geschadet. Vermeiden Sie für jeden Hund in der Kälte langes Stehen, Sitzen und Liegen – auch Ihr Tier kann sich erkälten und Blasen- oder Nierenentzündungen bekommen. Mäntel sind also für Welpen, kleine Rassen, kurzhaarig Hunde ohne Unterwolle und Hunde-Senioren oder erkrankte Tiere oder solche, die schlichtweg sichtlich schnell frieren, kein nettes Beiwerk mehr, sondern absolut ratsam. Dabei sollte man eher auf wärmende, wasserabweisende Materialien und eine gute Passform achten als auf den „Look“ der Hundejacke.

Und nach dem Spaziergang?

Warmes, klares Wasser spült Matsch an den Pfoten ab und entfernt auch eventuelle Eisklumpen. Rubbeln Sie Ihr Tier gründlich mit einem trockenen Handtuch ab. Sollte der Hund über Streusalz gelaufen sein, ist es sinnig, die Pfoten unter der Dusche abzuspülen. Hier können auch vor dem Spaziergang Melkfett oder Vaseline zum Schutz aufgetragen werden. Verwenden Sie keine Produkte mit Parfüm. Teebaumöl als Pfotenschutz ist giftig, da der Hund es ablecken könnte.

Ein warmes Bad? Für den Hund besser nicht! Baden mindert die körpereigene Fettschicht, die der Hund braucht, um sich vor Kälte und Nässe zu schützen. Vermeiden Sie auch das Schneefressen. Ballspiele im Schnee animieren den Hund dazu. Möglich ist eine Entzündung der Magenschleimhaut.

Was viele Tierhalter im Winter nicht bedenken: Wenn Hunde im Freien gehalten werden oder in der Jagd vermehrt zum Einsatz kommen, steigt der Energiebedarf. Er kann sich aber auch verringern: zum Beispiel, wenn Katzen und Hunde im Winter länger schlafen und weniger unterwegs sind als im Sommer. Dann kann es schnell zum Übergewicht kommen. Tipp: Bei vermehrtem Spielen im Haus verbrennt Hund und Katze auch Energie und es hilft gegen die Langeweile.

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Der Kreuzbandriss beim Hund ist einer der verbreitetsten Vorfälle in der orthopädischen Chirurgie. Aber auch Katzen können davon betroffen sein. Temporäre Lahmheiten, Schwierigkeiten beim Aufstehen und Humpeln des Tieres sind Symptome für einen Kreuzbandriss. Oftmals vermuten Tierhalter, dass sich das Tier nur „vertreten“ hat. Dennoch ist bereits ein „Anriss“ mit großen Schmerzen verbunden. Stark eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und Arthrosen sind weitere Folgen. Ein Hinweis auf eine Problematik im Kniegelenk könnte sein, dass der Hund im „Sitz“ eine Gliedmaße nach außen wegschiebt, um eine Belastung zu vermeiden.

Den Kreuzbändern des Hundes kommt eine große Bedeutung hinsichtlich der Stabilität zu. Im Gegensatz zum Menschen kommt es beim Hund häufig vor, dass das vordere Kreuzband ohne einen speziellen Vorfall (z.B. Unfall) reißt. Oftmals liegt dies begründet in einer anatomisch bedingten zu steilen Winkelung der Gelenkfläche des Unterschenkels. Betroffen können alle Hunderassen in allen Altersklassen sein. Besonders gefährdet sind größere Rassen, da ein höheres Gewicht und die damit verbundenen wirkenden Kräfte die Belastung vergrößert.

Für den Kreuzbandriss gibt es unterschiedliche Chirurgietechniken. Hierbei wird entweder das Kreuzband durch den Eingriff ersetzt (intrakapsuläre Technik oder extrakapsuläre Technik) oder die Biomechanik des Kniegelenks verändert. Die so genannte TPLO- Methode (Tibial Leveling Osteotomy) gilt neben der TTA (Tuberositas Tibieae Advencement) als eine sehr stabile operative Versorgung des Kreuzbandrisses. Die Tiere belasten kurz nach der Operation die erkrankte Gliedmaße, so dass der Hund sofort wieder Muskeln aufbauen kann.

Das Schienbein (Tibia) wird bei der TPLO-Methode mit einem runden Schnitt durchtrennt, um dann wieder in einem zuvor berechneten optimalen Winkel fixiert zu werden. Der Knochen des Unterschenkels wird so umgestellt, dass Ober- und Unterschenkel sich bei Belastung nicht mehr verschieben.

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„Meiner hat ständig Hunger“, scherzt ein Hundehalter. Bei manchen Hunden kann das nur eine Marotte sein. Aber: Sollte tatsächlich ein Hund durchweg hungrig erscheinen, bei gleichzeitigem Abmagern, könnte hier eine Schwäche der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zugrunde liegen.

Durchfall, Blähungen und auffälliges Magenknurren sind weitere Hinweise. Eine Schwäche der Bauchspeicheldrüse kann wiederum eine Appetitlosigkeit und Erbrechen verursachen. Der Tierarzt kann mithilfe von Blutuntersuchung, Röntgen und/oder Ultraschall abklären, ob tatsächlich eine erkrankte Bauchspeicheldrüse die Ursache ist. Nicht übertrieben ist die Beachtung solcher Symptome, denn eine Schwäche der Pankreas bleibt oftmals unbemerkt. Erst, wenn das Organ allzu stark angegriffen ist, treten deutlichere Zeichen auf.

Zu wenig Verdauungsenzyme

Bei einer so genannten exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig Verdauungsenzyme. Im so genannten Pankreassaft, den die Drüse in den Dünndarm abgibt, befinden sich die nötigen Enzyme, die Nährstoffe (Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate) des Futters im Körper aufspalten können. Erst dann können die Nährstoffe in den Blutkreislauf gelangen und dem Körper energetisch nutzen. Auch ein Vitaminmangel ist vorprogrammiert, betreffend fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) und B12 (Cobalamin).

Wenn nicht genügend Enzyme produziert werden, geraten folglich das Verdauungssystem und die Versorgung des Körpers mit wichtigen Nährstoffen aus dem Gleichgewicht. Es entsteht eine Mangelernährung. So kann es zu schuppender Haut und stumpfem Fell kommen. Es gibt eine angeborene Form der Bauchspeicheldrüsen-Schwäche. Für diese Form der Bauchspeicheldrüsenschwäche helfen z.B. Enzympräparate.

Problem „Blutzuckerspiegel“

Beim hormonproduzierenden Teil der Drüse (Langerhanssche Inseln) spricht der Tierarzt von endokrinem Pankreas. Hier entstehen die Blutzuckerspiegel regulierenden Hormone Insulin und Glucagon. Hier entsteht ein Ungleichgewicht, wenn der Hund eine Bauchspeicheldrüsenschwäche aufgrund einer chronischen Entzündung hat.

Je nach Diagnose und bei Früherkennung kann der Tierarzt helfen und entscheidet, welche Maßnahmen nötig sind: Insulin-Behandlung, Behandlung einer möglichen bakteriellen Überwucherung des Dünndarms, Festlegung einer neuen Fütterungsart.

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Der Rüde Jeffrey nagt seit einigen Tagen an seiner Rute. Offensichtlich wird er von einem lästigen Juckreiz geplagt. Der Tierarzt stellt fest, dass seine Analbeutel verstopft sind – ein Problem, das unter allen Hunderassen verbreitet ist, besonders kleinere Hunde und übergewichtige Katzen sind anfällig. Der Juckreiz kann so ausstrahlen, dass ebenfalls das Knabbern an Hinterbeinen und Flanken zu Indikatoren für die Drüsen-Verstopfung zählt.

Auch das Rutschen mit dem Hinterteil über den Boden („Schlittenfahren“) ist ein Hinweis. Wir Menschen können nur die Nase rümpfen, wenn wir das bräunliche, fettige Sekret riechen, das beim Kotabsatz von dem Kotstrang aus dem Beutel herausgedrückt wird und die „Hinterlassenschaft“ wie einen Film überzieht. Rüde Jeffrey findet den Duft äußerst interessant, ist er doch die Visitenkarte eines jeden Hundes. Die Analbeutel liegen links und rechts des Afters und sind in dessen Schließmuskulatur eingebettet.

Die stecknadelkopfgroßen Öffnungen ihrer Ausführungsgänge münden in vier Uhr- und acht Uhr-Stellung in die Afterrosette. Eine Verstopfung liegt schnell vor, Sandkörner können schon die Ursache sein. Auch wenn der Kot zu hart ist, können die Ausführungsgänge zuschwellen, da sie zu stark gereizt werden. Nicht behandelt, kann es zu äußerst schmerzhaften Entzündungen bis hin zum Abszess kommen.

Auch Fistelbildungen sind möglich. Dann wird eine lange Therapie nötig. Aus diesem Grund gilt auch hier: Früh erkannt, ist halb geheilt. Obwohl eine Analbeutel-Verstopfung auch große Rassen treffen kann, ist das Risiko bei kleineren Hunden höher. Deshalb ist es ratsam, die Analbeutel vom Tierarzt in regelmäßigen Abständen kontrollieren zu lassen. Neigt Ihr Hund zu verstopften Analdrüsen, schmerzhaften Entzündungen oder Abszessbildungen? Lassen Sie sich unbedingt in Ihrer Praxis/Klinik beraten.

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Wenn der tierische Begleiter in die Jahre kommt, muss es nicht unbedingt heißen, dass ein gesundheitliches Problem dem anderen folgt. Dennoch sollte der Tierhalter wachsam sein, sein Tier gut beobachten, da bei zahlreichen Erkrankungen eine Früherkennung Leid des Tieres und auch Kosten spart.

Ein Beispiel: Kotabsatzstörungen beim Rüden. Möglichst früh zum Tierarzt: Hier sollte der Tierhalter nicht abwarten, sondern die Ursache tierärztlich abklären. Möglich ist eine Vergrößerung der Prostata (Prostatahypertrophie). Möglich ist, dass das Gewebe zwischen Beckenknochen und Enddarm schwach wird, schwindet und einreißt. Tierärzte sprechen von einer Perinealhernie (Dammbruch). Muskeln, die den Enddarm umgeben, reißen – es entsteht im Inneren eine Öffnung (Bruchpforte). Darmteile und auch oftmals die Harnblase können in diese Ausbuchtung vorfallen. Der Enddarm hat keinen Halt, der Kotabsatz wird enorm erschwert. Bei einer Perinealhernie ist die Früherkennung enorm wichtig, da mit dem Fortschreiten immer mehr Gewebe zerstört wird und innerlicher Schaden erfolgt, der immer schwieriger zu operieren ist. In den Anfängen kann der Tierarzt mit einem relativ einfachen chirurgischen Eingriff helfen. Perinealhernien-Operationen sind im Frühstadium am besten durchzuführen. Meist wird der Patient auch kastriert, da ein hormoneller Einfluss zur Entstehung einer Perinealhernie vermutet wird.

In jedem Fall muss eine chirurgische Korrektur erfolgen. Empfehlungen, Öle ins Futter zu mischen, helfen dem Hund nicht. Regelmäßiger Check: Oftmals sind unkastrierte Rüden betroffen. Durch einen Dammbruch kann mit der Zeit die entstandene Ausbuchtung eine sichtbare, auffällige Größe erreichen, meist ist die Analöffnung schwer errötet. So weit darf es nicht kommen – deshalb beobachten Sie Ihr Tier, ob es leichte Veränderungen beim Kotabsetzen gibt und lassen Sie Ihren unkastrierten Rüden am besten regelmäßig im Analbereich tierärztlich checken.

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Neben Durchfall und Erbrechen kann ein Wurmbefall auch Mangelerscheinungen, Immunschwäche und viele andere Gesundheitsstörungen verursachen. Aber auch wir Menschen sind gefährdet, denn einige Wurmarten können auf uns übergehen und teils schwere Erkrankungen auslösen. Wurmeier und Wurmlarven sind winzig klein und mit dem bloßen Auge nicht sichtbar. Hunde, die von Würmern befallen sind, scheiden gewöhnlich deren Wurmeier mit dem Kot aus. Diese können dann durch Regen und kleine Tiere wie Insekten oder Schnecken in der Umwelt verteilt werden, sodass nach kurzer Zeit auch die Erde, Pflanzen und Pfützen in der Umgebung mit den Wurmeiern verunreinigt sind.

Wurmeier in der Umgebung bleiben teilweise monatelang infektiös und können sich weiterverbreiten, indem sie von anderen Tieren aufgenommen werden. Das kann schnell passieren, wenn Hunde beispielsweise den Kot anderer Tiere, rohes Fleisch oder Gras fressen, aber auch schon, wenn sie an den Schuhsohlen ihrer Menschen schnuppern. Selbst im Fell von Hund und Katze können sich infektiöse Wurmeier befinden, die etwa leicht bei der Körperpflege verschluckt werden.

Die parasitologische Expertenorganisation ESCCAP empfiehlt, bei Hunden mit regelmäßigem Auslauf und Kontakt zu Artgenossen, mindestens vier Mal im Jahr eine Entwurmung vorzunehmen. Bei jagenden Tieren oder bei erhöhtem persönlichen Hygieneanspruch können auch monatliche Entwurmungen durchgeführt werden. In der Tierarztpraxis gibt es hierfür geeignete Tabletten oder Spot-on-Lösungen, die vorhandene Darmwürmer effektiv abtöten. Da eine Entwurmung nicht prophylaktisch wirkt, ist die Anwendung eines Präparats eine sinnvolle Prophylaxe, um einen Vierbeiner und seine Umgebung vor den Folgen eines Wurmbefalls zu schützen. Möglich ist auch die regelmäßige Überprüfung mit einer Kotuntersuchung. Hier kann ein Wurmbefall allerdings nicht in allen Entwicklungsstadien nachgewiesen werden. Befragen Sie hierzu Ihre Praxis/Klinik. 

Was ist sonst noch sinnvoll?

Hundehalter:innen sollten die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners konsequent beseitigen. Und dies nicht nur aus höflicher Rücksicht, sondern als wichtiger Beitrag zum Gesundheitsschutz von Mensch und Tier.

Im Rahmen einer Studie des Tiergesundheitsunternehmens Elanco wurden aktuell in 72% der Stadtparks in Deutschland sowie 60% der Grünanlagen in Österreich ansteckende Entwicklungsstadien von Magen-Darm-Parasiten gefunden. Außerdem gab weniger als die Hälfte (D: 42,6%; AT: 31,2%) der im Rahmen der Studie befragten Hundehalter:innen an, ihr Tier in den letzten 3 Monaten gegen Würmer behandelt zu haben.

© Tiergesundheitsunternehmen Elanco

Nach operativen Eingriffen, zum Beispiel einer Kastration, hat Ihr tierischer Freund eine Wundnaht, deren Fäden nach zirka zehn Tagen gezogen werden. Die Wunde wird oftmals in mehreren Schichten genäht, sichtbar bleibt lediglich die oberflächliche Hautnaht. Ob Hund oder Katze – Ihr Tier wird in jedem Fall versuchen, die Wunde mit Zunge und Zähnen zu bearbeiten, was zu Komplikationen führen kann. Es wird geleckt und geknibbelt.

Schon zehn Minuten Lecken reichen aus, um schwere Entzündungen hervorzurufen. Sehr hartnäckig hält sich immer noch das Gerücht, Tiere würden sich eine Verletzung sauber lecken. Das Gegenteil ist der Fall. Die Maulhöhle ist stark mit einer bakteriellen Keimflora besiedelt. Wenn Hund oder Samtpfote an der Naht lecken, wird das Zusammenwachsen des Gewebes verhindert. Die Wunde kann sich öffnen, und die Bakterien aus der Mundhöhle des Tieres können ungehindert in den Körper eindringen. Die Heilung verzögert sich. Im schlimmsten Fall kann eine Nachoperation nötig sein. Heftig ist der Drang, an der Wunde zu knibbeln, wenn nach einigen Tagen der Heilungsprozess einsetzt und die Wunde zu jucken beginnt.

Eine Möglichkeit zum Schutz ist ein Halskragen. Hier gibt es auch nicht nur welche aus durchsichtigem Plastik, sondern auch weiche, flexible Varianten. Doch meistens ist der Kragen beim Schlafen, Schnuppern, Gassigehen und Fressen äußerst störend. Je nach Hund fördert er Unsicherheit und liefert zusätzlichen Stress. Hier ist ein Ganzkörperschutz (Pet Shirt oder Body) eine Alternative. Immerhin sollte der Schutz etwa 10 Tage bestehen, bis die Fäden gezogen werden. Der Ganzkörperschutz gibt dem Tier Bewegungsfreiheit, und direkt nach der OP hält er den Vierbeiner warm. Durch Luftzirkulation wird die Wunde trocken gehalten.

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„Ich spring nur mal schnell in den Laden …“. Was sich so selbstverständlich und nicht weiter dramatisch anhört, könnte bei folgendem Szenario schnell zu einem Drama werden: Außentemperatur 28 Grad – der Hund ist im Auto geparkt – die Sonne scheint – Schlange an der Kasse – aus fünf Minuten werden zehn. Der Hund gerät in Lebensgefahr…

Leider werden trotz zahlreicher Warnungen in den Medien sowie auf Socialmedia immer noch Hunde bei hochsommerlichen Temperaturen im Auto zurückgelassen. „Schon zehn Minuten können für das Tier lebensgefährlich werden, denn bei einer Außentemperatur von 29 Grad herrschen im Wageninneren bereits 40 Grad. In der prallen Sonne wird das Auto also schnell zu einem Backofen mit bis zu 70 Grad – ein offenes Wagenfenster nützt da überhaupt nichts“, so die Bundestierärztekammer in einer Pressemitteilung. Auch ein Parkplatz im Schatten könne schnell zur Todesfalle werden: Die Sonne wandert, und schon eine halbe Stunde reicht aus, dass das Tier einen Hitzschlag bekommen kann.

Allen Warnungen zum Trotz müssen jedes Jahr erneut in dramatischen Rettungsaktionen Hunde von der Polizei aus Autos befreit werden. Oft kommt jede Hilfe für das Tier zu spät.

Man muss sich immer wieder klar machen, dass Hunde – außer an den Pfotenballen – nicht wie wir Menschen über die Haut schwitzen. Sie können ihre Körpertemperatur nur senken, in dem sie durch das Hecheln Verdunstungskälte erzeugen. Diese wird allerdings nur auf der kleinen Zungenfläche wirksam und kann den Organismus bei extremen Außentemperaturen nicht vor Überhitzung schützen. Besonders gefährdet sind darum die brachycephalen, also kurznasigen, Rassen. Möpse, Bulldogen oder Pekinesen haben z. B. viel zu enge Nasenöffnungen und leiden oft schon bei normalen Temperaturen unter Atemnot. Sie können an heißen Tagen auch außerhalb des Autos schnell einen Hitzekollaps bekommen und sollten daher am besten in den kühleren Morgen- und Abendstunden ausgeführt und keinen Belastungen ausgesetzt werden.

Wie erkennt man einen Hitzschlag?

Verstärktes Hecheln, Erbrechen, Durchfall, Apathie, Taumeln oder Krämpfe. / Das Tier unverzüglich an einen kühlen und schattigen Ort bringen; ist der Hund bei Bewusstsein, sofort Wasser anbieten. / Um das Tier allmählich abzukühlen, am besten auf eine feuchte Decke legen (nicht darunter) oder vorsichtig die Pfoten abkühlen. / Ein Hitzschlag ist ein Notfall! Es muss unverzüglich eine tierärztliche Praxis/Klinik aufgesucht werden, auch dann, wenn sich der Hund bereits etwas erholt hat. / Wenn Sie beobachten, dass ein Hund in einem Auto eingesperrt ist, das in der Sonne steht, rufen Sie die Polizei!

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Bernie liebt es, im Wasser herumzutollen, Bälle zu apportieren, zu schwimmen. Gerade im Sommer gehen Hundehalter gerne an Gewässer, in denen sich die Tiere abkühlen können. Neigt der Hund dazu sehr viel Wasser zu schlucken und ist er bei Hitze am Napf auch ein guter „Trinker“, kann es zu einem Überschuss an Wasser kommen und einem Natriummangel (Salzmangel). Fragen Sie in diesem Fall, welches Ergänzungsfuttermittel Ihre Praxis/Klinik empfiehlt, um den Natriummangel auszugleichen.

Erste Anzeichen für diese Wasservergiftung (hypotone Hyperhydratation) sind allgemeine Schwäche, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Krämpfe, Appetitmangel, übermäßiger Speichelfluss. Das zusätzliche Wassertrinken am Napf sollte das Tier dann vorerst einstellen. Bereits bei den genannten Anzeichen sollte man zur Sicherheit das tierärztliche Praxis-/Klinikteam zu Rate ziehen. Solche Symptome können auch auf andere Erkrankungen hinweisen, deshalb ist es wichtig, dem Tierarzt/der Tierärztin von dem Wasserausflug zu berichten. Ganz besonders sind Tiere mit schwachen Nieren gefährdet. Krämpfe und Koma sind im schlimmsten Fall zu erwarten – lebensgefährlich für den Hund.

Zum Hintergrund: Die Niere benötigt für eine optimale Funktion einen bestimmten Natriumgehalt. Ist dieser nicht gegeben, kann weniger Urin ausgeschieden werden. Flüssigkeit lagert sich im Gewebe des Körpers ein. Hier können Ödeme und Organschäden entstehen. Bitte achten Sie also darauf, dass das Spiel im Wasser nicht exzessiv ausfällt und ob es dem Tier nach dem Spaß im Nass auch weiterhin gut geht.

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