Schlagwortarchiv für: Meerschweinchen

Die kleinen Gefährten sind wahre Meister im Verstecken ihrer Krankheiten. Das macht es für den Tierhalter äußerst schwierig, schnell zu erkennen, ob mit dem Meerschweinchen etwas nicht stimmt. Dabei ist gerade bei dem winzigen Fellknäuel eine Früherkennung wichtig, um dem kleinen Organismus effektiv zu helfen. Deshalb wiegen Meerschweinchenfreunde ihre Tiere meist wöchentlich, da eine Gewichtsabnahme meist erstes Symptom einer Erkrankung ist. Denn wenn ein Meerschweinchen auffällig apathisch ist und nicht mehr frisst, handelt es sich in der Regel bereits um einen akuten Notfall.

Wachsam sollten Meerschweinchenhalter auch bei der Erkennung von Erkältungskrankheiten sein. Denn ein leichter, harmlos wirkender Schnupfen (Rhinitis) kann bei Meerschweinchen schnell zur ausgewachsenen Lungenentzündung (Pneumonie) werden. Sollte also das Tier vermehrt niesen oder husten, ist es ratsam, die tierärztliche Praxis/Klinik aufzusuchen. Auch wenn das Tier kurzatmig ist, irgendwie anders atmet als normal oder Geräusche beim Atmen zu hören sind, ist es klug, eine tierärztliche Überprüfung durchführen zu lassen. Abmagern, Fieber und Appetitlosigkeit sind weitere Symptome. Übrigens: Meerschweinchen können ihre Besitzer anstecken und umgekehrt. Erkältungskrankheiten werden von einer Vielzahl verschiedener Bakterien und Viren ausgelöst, z B. P. pneumotropica, Streptokoken, Sendai Virus. Erkrankungen der Atemwege können auch von einer Pilzinfektion verursacht werden.

Diverse Auslöse-Faktoren sind entscheidend für Infektionserkrankungen bei Meerschweinchen. Hierzu gehören starker Stress (beispielsweise ungewohntes oder allzu turbulentes Hochheben, Kuscheln und Spielen durch Kinder) oder sozialer Stress innerhalb der Gruppe sowie Einzelhaltung (die nicht artgerecht ist). Aber auch die Ernährung spielt eine Rolle: Ausgewogenes Frischfutter deckt die Bedürfnisse nach Vitaminen und Mineralstoffe ab. Von Bedeutung für eine Atemwegsinfektion sind auch staubiges Heu, Durchzug oder trockene Heizungsluft, aber auch Unsauberkeit. Dennoch: ein häufig desinfiziertes Gehege lässt den Tieren auch keine Chance Abwehrkräfte zu bilden. Meerschweinchenfreunde können also hier besonders vorbeugend tätig werden.

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Speziell bei Meerschweinchen gibt es einige Erreger, die beim Tier Erkrankungen hervorrufen und gleichzeitig für den Menschen ansteckend sind (Zoonosen). Dazu gehört die Trichophytie. Hierbei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die bei dem Meerschweinchen schütteres Fell und Haarausfall hervorruft. Juckreiz und Pusteln sind selten, aber möglich.

Sowohl beim Meerschweinchen als auch beim Menschen ist die Erkrankung gut behandelbar. Der Fadenpilz verursacht die Hauterkrankung. Die Infektion erfolgt über das Heu oder über Artgenossen, die den Hautpilz beherbergen, ohne dabei selbst zu erkranken. Häufig ist es der Fall, dass die Tiere bereits latent infiziert sind.

Zum Beispiel eine Schwächung des Immunsystems oder schlechte Haltungsbedingungen führen dann zum Ausbruch der Symptomatik. Deshalb ist es wichtig, einen stabilen Gesundheitszustand zu erhalten. Dazu gehören nicht nur regelmäßige Vorsorge (Kotuntersuchung, Wurmbefall) und tierärztliche Untersuchung, sondern auch die artgerechte Haltung zu zweit oder in Gruppen sowie der liebevolle Umgang mit den Tieren und eine vollwertige Ernährung mit Frischfutter.

Früherkennung und Vorsorge

Zur Vorsorge streicheln Sie Ihre Meerschweinchen regelmäßig und werfen dabei einen Blick auf die Beschaffenheit des Fells. Haarausfall oder Haarbruch können erste Anzeichen für einen Hautpilz sein. Dann ist eine möglichst frühe tierärztliche Untersuchung ratsam. Auch zur artgerechten Haltung gibt Ihnen Ihr Praxis-/Klinikteam gerne Auskunft.

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Meerschweinchenfreunde wissen, dass den Tieren immer frisches Heu zur Verfügung stehen sollte. Tierärzte sprechen sogar davon, dass die Tiergesundheit gefährdet ist, wenn kein Heu im Gehege zur Verfügung steht. Doch warum ist es eigentlich von solch großer Bedeutung, dass stets Heu vorhanden sein sollte?

Anatomische Besonderheit

Anders als beim Menschen verfügt der Darm der Meerschweinchen nicht über eine Darmperistaltik – eine Darmbewegung, die Nahrung transportiert. Die putzigen Tiere haben nur eine geringe Darm-Muskulatur. Sie besitzen einen Stopfdarm. Das bedeutet, dass der Speisebrei nur durch nachrückende Nahrung transportiert wird. Im Stopfdarm liegt auch die Begründung, weshalb Meerschweinchen nicht ausgenüchtert werden dürfen, z.B. vor einer Operation. Das ständige Knabbern am Heu hat aber noch eine zweite Funktion hinsichtlich der Gesundheitserhaltung. Im Gegensatz zum menschlichen Gebiss wachsen die Zähne bei Meerschweinchen ständig. Deshalb ist ein kontinuierlicher Zahnabrieb wichtig. Nur Meerschweinchen mit guter Heuversorgung haben Chancen auf ein gutes Gebiss.

Heuraufen mal ganz anders

Ein Riesenspaß ist es für die drolligen Tiere, wenn frisches Heu sich mitten im Gehege türmt: Hier können sie sich verstecken, kuscheln und gleichzeitig an den frischen Halmen knabbern. Doch wie wäre es mal mit einer anderen Variante zur Beschäftigung? Zum Beispiel mit einer ausrangierten Baumwollsocke: Aus einem oder zwei winzigen Löchern können die Tiere dann an das Heu gelangen. Auch ein unbehandeltes Holzbrett mit gebohrten Löchern und ungespritzten Obstbaum-Ästen oder Bambusstangen ist ideal. Trotz des besten Heus: Denken Sie daran, Ihre Meeries ausgewogen zu ernähren. Dazu gehören Gemüse, Obst sowie frische und getrocknete Kräuter. Gerne informiert Sie ihre Praxis/Klinik.

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Meerschweinchen können sich bei ihrem Menschen anstecken, wenn er eine Streptokokken Infektion (z.B. eine Mandelentzündung) hat. Auch eine Erkältung, die durch Bakterien ausgelöst wurde, kann für die kleinen putzigen Tiere ansteckend sein.

Es kommt auf den Erreger an: Infektionen, die durch Viren ausgelöst werden, sind nicht ansteckend für die Tiere. Da man aber meist nicht weiß, ob Viren oder Bakterien die Ursache sind, sollte man in dieser Zeit beim Kontakt zu den Tieren vorsichtig sein. Deshalb ist es ratsam, bei einer Erkältung generell die Tiere mit Handschuhen zu füttern und einen Mundschutz zu tragen. In der Regel gilt: Meerschweinchen in artgerechter, sauberer Gehege-Haltung, die gesund sind und optimal ernährt werden (u.a. mit Frischfutter) bekommen nur selten eine Erkältung. Grund für ein geschwächtes Immunsystem könnte starker Stress sein, z.B. das häufige Herausnehmen des Tieres aus dem Gehege oder die absolut nicht artgerechte Einzelhaltung sowie die Haltung zusammen mit einem Kaninchen.

Bakterien vermehren sich auch gerne in einem feuchten Klima, z.B. bei Plastikhäuschen und -abdeckungen. Achten Sie auf Hygiene, doch ist ein allzu häufig desinfiziertes Umfeld auch nicht gut fürs Abwehrsystem. Durchzug und trockene Heizungsluft können auch Auslöser für eine Erkaltung sein.

Wichtig ist, dass Sie bei den ersten Anzeichen einer Erkältung (z.B. Niesen) Ihre Praxis/Klinik aufsuchen. Denn gerade bei Heimtieren kann aus einem einfachen Schnupfen (Rhinitis) schnell eine gefährliche Lungenentzündung (Pneumonie) werden.

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Die Möglichkeiten einer Tierarztpraxis, kleine Heimtiere zu operieren, sind gewachsen, z.B. bei Eingriffen an Kiefer und Zähnen. Die Narkose ist bei den kleinen Wesen ein wichtiges und entscheidendes Thema. Es stehen unterschiedliche Narkosemethoden zur Verfügung, sowohl Mehrstufennarkosen und kombinierte Injektionsnarkosen als auch Gas-Narkosen – Ziel ist es, für die Tiere, die ein geringes Körpergewicht mitbringen, das Risiko der Anästhesie so gering wie möglich zu halten.

Meerschweinchen & Co. neigen zu Störungen von Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel und Thermoregulation, die bei allen Narkoseformen in ähnlicher Weise auftreten. Deshalb sind nicht nur Tierärzte, sondern auch Tierhalter gefragt, eine ausgefeilte Vor- und Nachsorge zu betreiben. Hiervon hängt der Erfolg eines gelungenen Eingriffs ab. Z.B. ist es eine wesentliche Maßnahme, einem Kaninchen vor dem Eingriff eher Knollengemüse und Möhren zu verfüttern. Kohl und Blattsalate könnten im Darm aufgären und Probleme bereiten. Heu und Kräuter können auch weiterhin angeboten werden. Weniger füttern oder gar ausnüchtern – so wie es bei Hunden und Katzen üblich ist – sollten Sie das Kaninchen auf keinen Fall!

Zur Nachsorge gehört es, das Tier warmzuhalten. Eine handwarme Wärmflasche (Vorsicht vor Überhitzung) oder auch spezielle Wärmekissen, die in der Praxis/Klinik zu bekommen sind, sind empfehlenswert. Spezielle kleine Bodys verhindern das Benagen der Narbe und dass Schmutz in die Wunde gelangt.

Der Tierhalter sollte im Idealfall Zeit mitbringen, das Tier einige Tage nach der Operation zu beobachten oder jemanden beauftragen, der das Tier im Auge behält. Besprechen Sie mit dem tierärztlichen Team, wann der tierische Freund wieder beginnen müsste zu fressen und kontrollieren Sie täglich die Wunde auf Entzündungen oder Blutungen. Scheuen Sie sich nicht bei Unregelmäßigkeiten die Praxis/Klinik zu kontaktieren.

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Helene kuschelt sich an ihre Schwester und hält ein kleines Schläfchen. Sie ist eines von sechs Meerschweinchen, die ganzjährig in einem Außengehege gehalten werden. Mitte Mai wurde Helene an die Außenhaltung gewöhnt. Da war es zirka zehn Grad. Zu Beginn durfte sie nur kleine Mengen Gras vertilgen, um keinen Durchfall zu bekommen. Sofern Helene mindestens drei Artgenossen bei sich hat (gerne auch mehr), darf sie auch im Gehege überwintern. Mindestens vier Tiere wohnen in einem Außengehege; so können sie sich gegenseitig wärmen. Die Schutzhütte sollte zirka 120×60 cm und mit Holz und Styropor isoliert sein. Die Schutzhütte enthält eine dicke Lage Einstreu, Stroh, und es sollte auch Heuraufe vorhanden sein.

Damit Helene sich auch im Winter wohl fühlt und nicht krank wird, sind weitere Maßnahmen zu beachten: Nur gesunde Meerschweinchen können Wintertemperaturen gut verkraften. Nicht für eine Überwinterung im Garten geeignet sind alle geschwächten Tiere. Egal ob das Meerschweinchen altersschwach ist oder durch eine chronische Erkrankung nicht richtig fit: Die Garten-Überwinterung kommt dann nicht in Frage. Die gesunden Tiere sollten im Winter in kurzen Abständen gewogen werden, da die regelmäßige Gewichtskontrolle ein hilfreicher Gesundheitscheck ist. Auf keinen Fall trägt man die Tiere zwischendurch ins Haus. Temperaturschwankungen bedeuten für die kleinen Tiere nicht nur Stress, sondern können auch starken zu Erkältungen führen.

Das Gehege muss wetterfest sein, Wassertränken dürfen nicht einfrieren. Die Innentemperatur muss regelmäßig überprüft werden. Sie darf nicht unter null Grad fallen, 15 Grad und mehr sind in einem windstillen Gehege ideal. Achten Sie auf ausreichende Luftzirkulation, damit Kondenswasser nicht zu Lungenproblemen führt.

Sollte ein Meerschweinchen während des Winters durch eine Krankheit kurzfristig geschwächt sein, muss es in einen frostfreien, aber kalten Raum einquartiert werden (Waschküche, Keller, unbeheizter Raum). Wenn die Krankheit nicht ansteckend ist, sollte man das Meerschweinchen zusammen mit der Gruppe oder zumindest mit einem Artgenossen ins frostfreie Quartier ziehen lassen. Separationen bedeuten nur Stress.

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Meerschweinchen Marie kratzt sich oft mit ihren Hinterläufen am Fell, auch Freund Paulchen juckt es. Gut, dass der Tierhalterin dieses Verhalten sofort aufgefallen ist. Ist Juckreiz der Tiere Grund genug, zur Tierarztpraxis zu gehen? „Absolut! Gut, dass Sie hier sind“, so die Tierärztin erleichtert. Marie und Paulchen haben Räudemilben.

Zusammen mit Pelzmilben sind sie die häufigste Milbenart bei „Meeries“. Räudemilben graben sich in die Tierhaut und legen dort ihre Eier ab. Der Juckreiz entsteht durch Entzündungen der Hautverletzung sowie durch das Speicheldrüsensekret der Milben. Meist ist der Juckreiz so stark, dass die kleinen Meeries ihre Haut aufkratzen. Bakterien dringen in die Wunden ein und eitrige Ekzeme entstehen.

Mit entsprechender Behandlung bekommt der Tierarzt den Milbenbefall in den Griff. Wird nicht behandelt, kann es tödlich enden. Zögern Sie nicht, den Tierarzt einzuschalten, denn einer ausgeprägten Räudeinfektion liegt meist eine andere ernstzunehmende Erkrankung zu Grunde. Vorerkrankungen können zum Ausbruch der Symptome führen.

Die Abwehrkraft der Tiere ist hierbei entscheidend. Deshalb sind auch Haltungsbedingungen wichtig. Auslauf, Beschäftigung und Frischfutter sind nur einige Faktoren, die das Immunsystem stärken. Häufig stecken Meeries sich bereits nach der Geburt am Muttertier oder an anderen Tieren an. Sie können lange Zeit stille Träger einer Parasiteninfektion sein.

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Fluffy und Max streiten sich zuweilen: Ein Verhalten, das neu ist für die beiden. Zuweilen kratzen sie sich mit ihren Hinterläufen am Fell. Fluffy und Max haben Grabmilben (Sarkoptesräude). Diese Milbenart lebt unter der Haut und ernährt sich von Lymphe und Zellflüssigkeit. Der Juckreiz entsteht durch Entzündungen der Hautverletzung sowie durch das Speicheldrüsensekret der Milben.

Der Juckreiz ist so heftig, dass die kleinen Meeries ihre Haut aufkratzen. Bakterien dringen in die Wunden ein und eitrige Ekzeme entstehen. Schuppen, Krusten, Kratz- und Bissverletzungen treten auf. Häufig ist eine „Brillenbildung“: kahle Stellen rund um die Augen. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn der Tierhalter ganz genau seine Meerschweinchen-Truppe beobachtet: Häufiges Kratzen und eine Unruhe der Tiere sind Anzeichen, die ernst zu nehmen sind. Bei dieser Sorge des Tierhalters wird der Tierarzt nicht die Augen verdrehen, denn je schneller ein Milbenverdacht seitens des Tierhalters besteht, desto weniger müssen die Fellnasen an quälendem, schmerzendem Juckreiz leiden. Ohne tierärztliche Behandlung kann es tatsächlich tödlich enden. In der Tierarztpraxis/Tierklinik wird der Milbenbefall spezifiziert und dem entsprechend behandelt. Hygienemaßnahmen fürs Gehege, aber auch für den Tierhalter stehen auf dem Programm. Bei intensivem Kontakt zu den befallenen Tieren kann beim Menschen Pseudoscabies entstehen: eine Hauterkrankung, die dann auch abklingt, wenn die Meerschweinchen gezielt behandelt werden. Stress, z. B. bei falschen Gehege-Bedingungen, schwächt die kleinen Fellknäuel. Von einem Räude-Ausbruch sind oft gestresste Tiere, aber auch Jungtiere und erkrankte Meerschweinchen betroffen. Neuzugänge sollten auch deshalb erst einmal in Quarantäne gehalten werden, ehe sie in die Gruppe integriert werden.

Die Abwehrkraft (Immunsystem) der Tiere ist entscheidend. Deshalb sollte der Tierhalter im Falle eines Räude-Ausbruchs zusammen mit dem Tierarzt die derzeitigen Haltungsbedingungen auf den Prüfstand stellen: Auslauf, Beschäftigung und Frischfutter sind nur einige Faktoren, die das Immunsystem stärken.

Übrigens: Nicht alle Meerschweinchen in einer Gruppe müssen an einer Sarkoptesräude erkranken, aber alle sollten behandelt werden, wenn bei einem Tier Räude festgestellt wird. Tiere mit einem starken Immunsystem sind oft symptomlos und „stille Träger“.

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Sie haben schorfige Stellen am Mäulchen Ihres Meerschweinchens entdeckt? Dann sollten Sie mit dem Tierarztbesuch nicht warten. Nicht selten kommen Tierfreunde mit ihren Nagern in die Praxis und es wird Lippengrind festgestellt. Die Bezeichnung steht für eine ganze Reihe verschiedener Erkrankungen im Lippenbereich. Es handelt sich um eine meist trockene, gelbliche Hautveränderung im Bereich des Mundes und Lippenspalte. Eine frühzeitige tierärztliche Behandlung ist wichtig, da es sonst zu schweren Entzündungen und sogar zu Zahnausfall kommen kann. Auf eine gezielte tierärztliche Behandlung sollten Sie als Tierhalter nicht verzichten. Auch einen wiederkehrenden Grind sollte der Tierarzt/die Tierärztin erneut untersuchen, da es unterschiedliche Ursachen gibt. Oftmals fördert eine Kombination vieler Faktoren den Lippengrind: zum Beispiel Vitamin C und Vitamin A Mangel, Mangel an ungesättigten Fettsäuren, Stress, Unverträglichkeiten, Hautreizungen, oder Verletzungen, z.B. durch Heu. Mit Hilfe eines kulturellen Erregernachweises werden in den Kulturen häufig Staphylokokken, Mikrokokken, Streptokokken, Pilze und Hefen gefunden. Dementsprechend wird behandelt.

Lippengrind vorbeugen

Vorbeugend sollten Sie vor allem für eine stressfreie Haltung und vitaminhaltiges Futter sorgen. Optimal ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit Frischfutter. Allerdings müssen sich die „Meeries“ langsam daran gewöhnen, damit es keinen Durchfall gibt. Auf zusätzliche Vitamingaben ohne Absprache mit dem Tierarzt sollten Sie verzichten. Bieten Sie Ihrem Tier ungesättigte Fettsäuren an: geschälte Sonnenblumenkerne (halber Teelöffel pro Meerschweinchen und Woche) oder stattdessen 2-4 Mal pro Woche einen Tropfen Lein- oder Sesamöl auf ein Stück Frischfutter. Sprechen Sie dies mit Ihrem Tierarzt/Ihrer Tierärztin ab und lassen Sie sich beraten, wie Sie Ihr Tier ausgewogen ernähren können.

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Wenn Meerschweinchen unruhig sind, plötzlich vermehrt im Gehege umherlaufen oder übermäßig fiepen, ist es ratsam mit dem Tierarzt Rücksprache zu halten. Zuweilen sind auch kleine Kratzer oder schorfige Stellen oder haarlose Bereiche an den Augen zu erkennen. Manche Tierhalter vermuten einen Beißvorfall im Gehege. Doch dies sind alles Hinweise auf einen extremen Juckreiz, der in der Innenhaltung bei warmen Temperaturen noch unerträglicher wird für die Tiere.
Hautstellen ohne Haare können aber auch andere Ursachen haben, die ausgeschlossen werden müssen: Bakterien- und Pilzinfektionen sowie Hormonstörungen durch Zysten und Tumore der Eierstöcke. Doch ein Parasitenbefall steht in der Ursachenliste weit oben. Das Tier muss zum Tierarzt.

Wie sich Hautjucken äußert

Ernstzunehmende Unruhe und auffällige Verhaltensweisen können auf Parasiten hindeuten, die mit dem bloßen Auge nicht immer leicht zu erkennen sind. Kratzen mit den Pfötchen, Reiben an den Gitterstäben oder Zittern – alles das kann passieren, wenn das Hautjucken die Meerschweinchen quält. Häufige Ursachen sind bei kleinen Heimtieren Milben oder Haarlinge.
Milben leben in den oberen Hautschichten und ernähren sich von Gewebeflüssigkeit. Das reizt die Haut. Es entstehen sekundäre Infektionen aufgrund von Bakterien, also zusätzliche Infektion der aufgekratzten Haut. Ein Meerschweinchen kann mit diesem Juckreiz so in Not geraten, dass es nicht mehr frisst und immer schwächer wird. Es gerät in einen lebensbedrohlichen Zustand.

Vorbeugen – was kann der Tierhalter tun?

Um Milben und anderen lästigen Parasiten vorzubeugen, sollten Tierhalter darauf achten, das Gehege der Tiere sauber zu halten. Kot sollte täglich entfernt werden, eine Grundreinigung mit heißem Wasser empfiehlt sich wöchentlich. Zudem ist ein starkes und gesundes Immunsystem der Tiere von Bedeutung: Auslauf, Beschäftigung, Stressvermeidung, ausgewogene Ernährung (Frischfutter), Harmonie in der Tiergruppe gehören zu den Maßnahmen, die das Immunsystem stärken.

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