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Kater Andy, Terrier-Mix Malte und die Meerschweinchen Pepe und Marie haben eines gemeinsam: Alle haben sie mächtige Speckrollen, die ganz heimlich „angewachsen“ sind. Ein Tierarzt weiß: Fettleibigkeit (Adipositas) ist die häufigste ernährungsbedingte Erkrankung unserer Haustiere.

Stark übergewichtige Tiere sollten mit tierärztlicher Begleitung ihre Pfunde verlieren. Ihre Tierarztpraxis berät Sie und stellt ein Maßnahmenpaket zusammen, das u.a. einen Ernährungsplan und ein Bewegungsprogramm enthält.

Doch man sollte es gar nicht erst zur Fettleibigkeit kommen lassen! Denn es ist viel leichter, darauf zu achten, dass Kater, Hund oder Kleintier nicht übergewichtig werden. Deshalb: Halten Sie stets das Gewicht Ihres Lieblings im Auge. Wiegen Sie z.B. Ihren Hund in der Tierarztpraxis regelmäßig. Dann werden Sie erkennen, ob die Futterration die Richtige ist. Am besten, Sie sprechen sich mit Ihrem Tierarzt ab. Ein Tipp: Bei Normalgewicht können die Rippen mit der flach aufgelegten Hand ertastet werden.

Denken Sie daran: Übergewicht oder Fettleibigkeit ist mit Blick auf Kreislauf-, Gelenks- und Stoffwechselbelastung ungesund und kann schnell die Lebensqualität und den Gesundheitszustand Ihres Tieres verschlechtern oder sogar sein Leben verkürzen. Also, bleiben Sie hart, was Tischreste, Wurstscheiben oder ähnliches anbelangt. Gerne können Sie Belohnungen und Leckerchen einplanen.

In der Tierarztpraxis bekommen Sie Tipps, welche Leckerchen sinnvoll und gesund sind. Und rechnen Sie die „Zusatzbelohnung“ der Futterration an. Nicht zu vergessen: Bewegung und Beschäftigung. Kater Andy muss sich künftig Futter erarbeiten, indem er es sucht oder es aus Papierrollen fischt. Geschicklichkeitsübungen sind auch bei Kaninchen und Meerschweinchen beliebt. Terrier-Mix Malte absolviert jetzt ein Fährtentraining. Das Angebot an Hundesport ist vielseitig, so dass für jeden das Passende dabei ist. Auch während der Spaziergänge können Such- und Bringspiele eingebaut werden.

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Plätzchen, Kuchen und andere Süßigkeiten: Besonders in der Weihnachtszeit kann es passieren, dass Hund oder Mieze eine Leckerei vom Keksteller klaut oder der vierbeinige Fratz etwas zugesteckt bekommt. Tierhalter sollten hier penibel darauf achten, dass dies nicht vorkommt.

Denn: Hier kann es zu schweren Vergiftungen kommen. Gefährdend fürs Tier ist insbesondere „Xylitol“, welches als Zuckeralternative längst populär geworden ist. Nicht nur zu finden in zuckerfreien Kaugummis; auch die Verwendung von Xylitol in selbst gebackenen Plätzchen ist beliebt. Minimale Mengen von unter 1 g/kg Körpergewicht sind für Hunde bereits gefährlich; vorwiegend wird die Leber geschädigt. Inwiefern dem Hund tiermedizinisch geholfen werden kann, hängt von der aufgenommenen Menge ab und der frühzeitigen medizinischen Versorgung. Auch wenn Xylitol als Zutat ausgeschlossen werden kann, sollte Bello & Co keine Süßigkeiten zwischen die Zähne bekommen, ebenso keine fettigen Bratenreste. Trauben beispielsweise können die Nieren schwächen, Zucker belastet den Körper und unter den Nüssen gibt es für Vierbeiner Exemplare, die ebenfalls den Organismus schwer belasten und vergiften (z.B. Macadamia-Nüsse).

Zudem ist noch das Theobromin zu nennen, ein Inhaltsstoff in Schokolade, der dem Tier schaden kann. Also: Achten Sie in der festlichen Zeit genau darauf, was Gäste Ihrem Tier in bester Absicht zustecken wollen oder was es unbemerkt futtern könnte. Übrigens, noch ein Tipp: Gerade im Winter ist unter Tierhaltern das für Hunde und Katzen attraktive und giftige Frostschutzmittel Ethylenglykol außer Reichweite zu deponieren!

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Nasskaltes Wetter ist klassisches Erkältungswetter – die Gefahr einer Ansteckung lauert überall. Doch was, wenn auch der vierbeinige Hausgenosse plötzlich anfängt krächzend zu husten? Hat er sich auch erkältet?

Husten beim Hund kann viele Ursachen haben – schließlich handelt es sich dabei um einen durchaus zweckmäßigen Abwehrmechanismus der Atemwege, denn der Körper versucht, sich auf diesem Wege von Fremdkörpern aller Art zu befreien. Darum muss bei plötzlichem und starkem Husten immer auch daran gedacht werden, dass ein Fremdkörper, z.B. Splitter von einem Stock, Knochenstücke oder Grannen, im Hundehals stecken.

Darüber hinaus gibt es natürlich eine ganze Reihe von Erkrankungen, die Husten auslösen können, so zum Beispiel Herzerkrankungen. Die Ursache des Hustens festzustellen, ist selbst für einen erfahrenen Kleintierpraktiker nicht immer einfach, eine gründliche Untersuchung ist darum zur Abklärung stets notwendig. Eine häufige Ursache für Husten – ähnlich dem menschlichen Erkältungshusten – ist eine Infektion der oberen Atemwege. Trockener und keuchender Husten über mehrere Tage, begleitet von starkem Würgereiz oder Erbrechen mit und ohne schleimig-schaumigen Auswurf, kann auf den so genannten Zwingerhusten hindeuten. Die Bezeichnung ist für viele Tierhalter irritierend: Sie bezieht sich darauf, dass gerade dort, wo viele Hunde gehalten werden – also in Hundepensionen, Tierheimen oder früher in Hundezwingern – die Krankheit durch die hohe Ansteckungsgefahr besonders verbreitet war und ist. Die Erreger, Viren und verschiedenen Bakterien, werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Gefährdet sind also besonders Tiere, die zum Beispiel auf Hundeplätzen oder Hundespielwiesen viel Kontakt mit Artgenossen haben.

Der Zwingerhustenkomplex, wie es fachlich heißt, kann bis zu zwei Wochen andauern und muss wegen der sekundären bakteriellen Infektion mit einem Antibiotikum behandelt werden. Ganz wichtig ist es, den kranken Hund in dieser Zeit möglichst ruhig zu halten, damit aus dem Husten nicht noch eine Lungenentzündung wird. Zu einer Impfung rät der Tierarzt, wenn der Hund sehr viel Kontakt zu anderen Tieren hat. Da die Impfstoffe nicht das gesamte Erregerspektrum des Zwingerhustenkomplexes abdecken, garantiert die Impfung allerdings nicht den hundertprozentigen Schutz.

© Quelle: www.bundestieraerztekammer.de

Frida wirkt matt, läuft während des Spaziergangs nicht mehr motiviert vorweg. Oftmals denken viele Tierhalter, diese Auffälligkeiten seien dem Alter geschuldet. Doch solche Verhaltensweisen können Anzeichen für eine Vielzahl von Erkrankungen sein. In Fridas Fall stellt der Tierarzt eine Lebererkrankung fest. Da geschädigte Leberanteile nicht mehr wiederherzustellen sind, ist hier die Früherkennung enorm wichtig, um dem Hund möglichst lange eine gute Lebensqualität zu sichern.

Eine Lebererkrankung des Hundes kann sich ganz unterschiedlich äußern, z.B. in Appetitlosigkeit oder Durchfall. Auch auf Haut und Fell kann sich eine Leberschwäche auswirken. Bei fortgeschrittener, schwerer Erkrankung kann es zu gelben Schleimhäuten, Wasseransammlungen im Bauchbereich sowie Apathie und Krampfanfällen kommen. Der Tierarzt kann anhand einer Blutuntersuchung die Funktion der Leber überprüfen. Es gibt zahlreiche Ursachen, die eine Leberfunktion einschränken. Lebertumore, Leberzirrhose und Leberabszesse sind möglich, aber auch Infektionen, Medikamente und Vergiftungen können ursächlich sein. Hinzu kann eine falsche Ernährung die Situation verschlimmern.

Sind die Leberwerte nach einer Blutuntersuchung auffällig, wird der Tierarzt weitere Schritte einleiten, um die Ursache zu ermitteln. Weitere diagnostische Maßnahmen wie z.B. Ultraschall sind nötig. In der Regel kann er den Hund medikamentös einstellen, unterstützend können auch homöopathische Mittel wirken. Zusätzlich wird die Ernährung des Hundes angepasst. Der Hund profitiert, wenn der Tierhalter sich umfassend informiert, was ein Hund mit eingeschränkter Leberfunktion fressen darf und was nicht. Es gibt sowohl spezielle Kochrezepte als auch fertiges Diätfutter.

Die Leber ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt, Experten sprechen von über 1500 Funktionen. Sie sorgt u.a. für die Entgiftung des Körpers, Bildung bestimmter Eiweiße oder die Produktion von fettverdauenden Substanzen. Sie beeinflusst zudem die Immunabwehr des Tieres.

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Festgestellt vom Besitzer werden zunächst nur  Hautveränderungen, die sich als teigige, knotige, haarlose oder behaarte Knoten, nässende oder offene Wunden darstellen. Gelegentlich wird auch gesagt, dass sie in der Größe wechseln. Aufgrund der vielfältigen Erscheinungsbilder empfiehlt es sich, Knoten umgehend vom Tierarzt untersuchen zu lassen.

Mit diesen Anzeichen kündigt sich beispielsweise der Mastzelltumor an, eine bösartige Tumorerkrankung, bei der sich entartete Zellen am häufigsten an Gliedmaßen, Kopf und Rumpf finden lassen. Die Ursache, die zur bösartigen Veränderung der Mastzellen führt, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Es gibt aber Rassen, die häufiger erkranken als andere.

Mastzellen stammen von bestimmten Vorläuferzellen im Knochenmark ab. Sie sind eine Form der weißen Blutkörperchen, die ins Blut abgegeben werden und von dort aus in das Bindegewebe einwandern. Mastzellen sind an Immun-, Allergie- und Entzündungsreaktionen beteiligt. Die Mastzellen sind im ganzen Körper verteilt, gehäuft kommen sie allerdings in der Haut, in den Schleimhäuten der Atemwege, in der Nähe von Nerven, Blut- und Lymphgefäßen sowie in der Darmschleimhaut vor. Mastzelltumore speichern im Zellinneren unterschiedliche Substanzen (Enzyme, Histamine, Heparin), deren Freisetzung negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben kann. Blutungsneigung, Juckreiz oder auch Wundheilungsstörungen können ebenso auftreten wie Magen- oder Dünndarmgeschwüre (Ulzerationen) mit dunkel gefärbtem Kot, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen. Eine Freisetzung großer Mengen dieser Substanzen kann zu allergieartigen Reaktionen führen,  die in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein können.

Therapie der Wahl ist die großflächige Excision (Herausschneidung) und Einsendung des Tumors zum Pathologen. Nach dessen Ergebnis wird dann entschieden, was weiter getan wird. Im günstigsten Fall kann einfach abgewartet werden ohne weitere Therapie. Es kann aber auch notwendig sein, eine Bestrahlungstherapie durchzuführen oder eine Chemotherapie. Beide Therapien sind bei Tierhaltern oft negativ besetzt, da schlimme Nebenwirkungen befürchtet werden, doch sie können für das Tier von großem Nutzen sein und sind so konzipiert und dosiert, dass ausschließlich die Lebensqualität des Tieres im Fokus steht.

© Fachinformation/Quelle: Dr. Jochen Schulze-Lammers

Die elfjährige Mischlingshündin Nina macht einen schlappen Eindruck, beim Spaziergang trödelt sie, scheint müde zu sein. Zuweilen ist sie schwach auf den Hinterläufen, trinkt mehr und setzt häufiger Urin ab. Nach einer Blut- und Urinuntersuchung beim Tierarzt ist die Ursache gefunden. Nina leidet unter einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI). Häufiges Grasfressen könnte ebenfalls ein Anzeichen sein.

Das Tückische: Die Veränderung des Hundes kommt schleichend, viele Tierhalter denken, dass es schlicht am Alter des Hundes liegt. Doch bei älteren Hunden zählt die CNI zu einem häufigen Erkrankungsbild. Erst bei 50 Prozent der Nieren-Schädigung treten merkliche Symptome wie vermehrter Urinabsatz und vermehrtes Trinken, Appetitmangel und Gewichtsverlust, Entzündungen der Mundschleimhäute, Erbrechen, Lethargie, Durchfall auf. Allein deshalb ist es hier sinnvoll, den Hund ab dem 7. Lebensjahr einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung bzw. einem Bluttest zu unterziehen.

Das Spezifische Harngewicht (SHG) und bei fortschreitender Schädigung erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte im Blut weisen auf eine CNI hin. Bei schwachen Nierenleistungen jüngerer Hunde wird eine genetische Vorbelastung vermutet, z.B. bei Rassen wie Cockerspaniel, Terrier, Beagle, Chow-Chow, Dobermann, Golden Retriever, Berner Sennenhund, Rottweiler.

Arbeitet die Niere nicht mehr richtig, reichert sich im Blut eine erhöhte Konzentration von Harnstoff, Kreatinin oder anderen stickstoffhaltigen Substanzen an (Azotämie). Ist der Hund an einer chronischen Niereninsuffizienz erkrankt, kann mit tierärztlichen Kontrollen, Achtsamkeit seitens des Tierhalters und einer entsprechenden Ernährung (Nierendiäten) die Lebensqualität des Hundes noch gut erhalten bleiben. Ebenfalls ist es möglich, die Nieren homöopathisch zu unterstützen. Stress sollte vermieden werden. Der Tierhalter muss auf den Flüssigkeitshaushalt und auf Unregelmäßigkeiten wie Abgeschlagenheit, Erbrechen, Durchfall achten. Hier kann der Arzt mit zeitiger, intravenöser Flüssigkeitszufuhr (Infusionstherapie) die Nierenwerte verbessern. Medikamente für andere Erkrankungen müssen mit dem Tierarzt abgesprochen werden, da sie die Nieren belasten könnten.

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Allzu oft werden sie unterschätzt, sind aber äußerst gefährlich und Verursacher zahlreicher Not-Operationen im Sommer: Grannen. Wildes Getreide an Straßenrändern und Feldwegen sehen idyllisch aus – aus den reifen gelben Ähren lösen sich die so genannten Grannen. Diese Borsten verfangen sich mit Widerhaken im Fell des Hundes, was zunächst noch harmlos erscheint. Doch durch die Körperbewegung des Tieres dringen sie immer tiefer in die Haut ein. Vielfach rutschen sie in Zehenzwischenräume, Achselhöhlen oder in die Ohren.

Grannen verursachen Schmerzen. Meist knabbern und lecken die Hunde an der verletzen Stelle oder humpeln. Schnell kommt es zu schweren Entzündungen, meist wird ein Eingriff unter Narkose nötig, um das Tier von dem „Eindringling“ zu befreien, denn eine Granne ist so beschaffen, dass sie nur in eine einzige Richtung zu bewegen ist. Der Tierhalter kann sie selten gänzlich entfernen. Bei dem Verdacht einer Grannen-Verletzung sollten Sie immer einen Tierarzt zu Rate ziehen und das möglichst schnell, denn Vereiterungen bzw. Verdickungen unter der Haut heilen aufgrund des Fremdkörpers nicht von alleine ab.

Hund oder auch Katze schüttelt verdächtig oft den Kopf, hält ihn zuweilen schief oder kneift die Augen vermehrt zu: Möglich, dass sich das wilde Getreide in den Ohren verfängt. Tierhalter sollten in diesem Fall nicht selber versuchen, das Ohr zu reinigen, da die Granne nur tiefer in den Gehörgang rutscht. Ohrentropfen oder Salbe nützen hier nichts. Der Tierarzt muss die Granne möglichst rasch entfernen, bevor Entzündungen oder gar ein Trommelfellriss eine komplizierte und teure Behandlung nach sich ziehen. Auch sollten Sie auf vermehrtes Niesen achten, es könnte eine Granne im Spiel sein…

Kosten- und schmerzfrei ist der Fell-Check: Überprüfen Sie nach jedem Spaziergang das Fell Ihres Tieres gründlich. Tasten Sie Ohren, Bein-, Bauch- und Brustfahnen, Achselhöhlen und Pfoten bzw. Zehenzwischenräume ab. „Frisch eingefangene“ Grannen können Sie aus dem Fell Ihres Tieres herauszupfen.

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Wenn der tierische Begleiter in die Jahre kommt, muss es nicht unbedingt heißen, dass ein gesundheitliches Problem dem anderen folgt. Dennoch sollte der Tierhalter wachsam sein, sein Tier gut beobachten, da bei zahlreichen Erkrankungen eine Früherkennung Leid des Tieres und auch Kosten spart. Ein Beispiel: Kotabsatzstörungen beim Rüden.

Möglichst früh zum Tierarzt

Hier sollte der Tierhalter nicht abwarten, sondern die Ursache tierärztlich abklären. Möglich ist eine Vergrößerung der Prostata (Prostatahypertrophie). Möglich ist, dass das Gewebe zwischen Beckenknochen und Enddarm schwach wird, schwindet und einreißt. Tierärzte sprechen von einer Perinealhernie (Dammbruch).

Muskeln, die den Enddarm umgeben, reißen – es entsteht im Inneren eine Öffnung (Bruchpforte). Darmteile und auch oftmals die Harnblase können in diese Ausbuchtung vorfallen. Der Enddarm hat keinen Halt, der Kotabsatz wird enorm erschwert. Bei einer Perinealhernie ist die Früherkennung enorm wichtig, da mit dem Fortschreiten immer mehr Gewebe zerstört wird und innerlicher Schaden erfolgt, der immer schwieriger zu operieren ist. In den Anfängen kann der Tierarzt mit einem relativ einfachen chirurgischen Eingriff helfen.

Perinealhernien-Operationen sind im Frühstadium am besten durchzuführen. Meist wird der Patient auch kastriert, da ein hormoneller Einfluss zur Entstehung einer Perinealhernie vermutet wird. In jedem Fall muss eine chirurgische Korrektur erfolgen. Empfehlungen, Öle ins Futter zu mischen, helfen dem Hund nicht.

Regelmäßiger Check

Oftmals sind unkastrierte Rüden betroffen. Durch einen Dammbruch kann mit der Zeit die entstandene Ausbuchtung eine sichtbare, auffällige Größe erreichen, meist ist die Analöffnung schwer errötet. Soweit darf es nicht kommen – deshalb beobachten Sie Ihr Tier ganz genau, ob es leichte Veränderungen beim Kotabsetzen gibt und lassen Sie Ihren unkastrierten Rüden am besten regelmäßig im Analbereich tierärztlich checken.

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Mischling Paul röchelt häufig, wenn es auf „Gassitour“ geht. Ein solches Verhalten kann viele Ursachen haben. Doch bevor eine mögliche Verschlimmerung umfangreiche und kostspielige Maßnahmen beim Tierarzt nach sich zieht, ist es klüger, solche Anzeichen ernst zu nehmen und abchecken zu lassen.

Es gibt mehrere Wege der Diagnostik, bei Paul wurde eine endoskopische Atemwegsspiegelung durchgeführt, wobei eine Kehlkopflähmung (Larynxparalyse) festgestellt wurde. Hierbei sind die Atemwege durch gelähmte Stimmfalten verengt.

Im Normalfall wird der Kehlkopf beim Einatmen durch Muskeln geweitet und die Stimmbänder zur Seite gezogen. Oftmals muss zunächst eine Schwellung im Kehlkopfbereich medikamentös beigelegt werden. In einem Eingriff werden die gelähmten Kehlkopfanteile zur Seite gezogen und die Atemwege geweitet. Oftmals kann hierdurch eine deutliche Verbesserung der Atmung und somit der Lebensqualität des Tieres erreicht werden. Schließlich kann eine Kehlkopflähmung schwere Atemnot oder eine Lungenentzündung hervorrufen. Doch wie jede Operation birgt dieser Eingriff Risiken, die ausgiebig mit dem behandelnden Tierarzt abgewägt und besprochen werden.

Eine Kehlkopflähmung kann angeboren sein. Sie tritt überwiegend bei älteren Tieren, übergewichtigen Tieren und Hunden größerer Rassen in Erscheinung. Fragen Sie besser frühzeitig Ihren Tierarzt, falls ihr Hund Atemprobleme hat.

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„Bisher gibt es keinen wissenschaftlich belegbaren Hinweis auf eine epidemiologisch relevante Infektion von Hunden durch infizierte Personen“, so das Friedrich-Löffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.

Bei zwei Hunden aus unterschiedlichen Haushalten mit SARS-CoV-2 infizierten Personen in Hong Kong wurde genetisches Material des Erregers entdeckt, in einem Fall wurde auch infektiöses Virus nachgewiesen. Beide Hunde zeigten keine Krankheitssymptome. Eine erste Studie aus China und die beiden Einzelfälle aus Hong Kong weisen auf eine geringe Empfänglichkeit von Hunden für SARS-CoV-2 hin.

Können sich Katzen und marderartige Tiere wie z.B. Frettchen bei infizierten Personen anstecken?

In Belgien wurde bei einer Katze Erbmaterial von SARS-CoV-2 nachgewiesen. Die Katze stammt aus einem Haushalt mit einer Person, die an Covid-19 erkrankte und Symptome zeigte. Eine Woche später entwickelte die Katze selbst Atemnot, Erbrechen und Durchfall und wurde daher untersucht. Es wurden keine anderen möglichen Ursachen abgeklärt, welche die Symptome bei der Katze auch erklären könnten. Das Tier erholte sich wieder. Die belgischen Behörden werten den Nachweis als Einzelfall und weisen darauf hin, dass die Symptome zwar auf Covid-19 hinweisen, dies aber nicht eindeutig belegt ist. Eine aktuelle Studie aus China zeigt, dass sich Katzen und Frettchen experimentell mit SARS-CoV-2 infizieren lassen und das Virus unter den besonderen Versuchsbedingungen auch auf Artgenossen übertragen können. Die Studie hat das Friedrich-Löffler-Institut auf ihrer Website veröffentlicht.

Auch das Friedrich-Loeffler-Institut wies in einer Studie nach, dass sich Frettchen infizieren lassen und SARS-CoV-2 unter Versuchsbedingungen an Artgenossen weitergeben können. Dies erlaube allerdings keine Rückschlüsse darauf, ob Katzen und Frettchen Virusmengen ausscheiden, die für eine Infektion des Menschen ausreichen, so das FLI. „Ob solche Infektionen tatsächlich stattfinden können, muss weiter untersucht werden.“, so das Institut.

Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass Haustiere Menschen angesteckt haben. Die Haltung von Katzen wurde nicht als Risikofaktor identifiziert.

Auch bei der SARS-CoV-Epidemie im Jahr 2003 kam es zu Infektionen bei Katzen, ohne dass dies für eine Weiterverbreitung relevant war. Für das Friedrich-Loeffler-Institut spielen Haustiere nach dem jetzigen Kenntnisstand epidemiologisch keine Rolle bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 / Covid-19.

© Textquelle: https://www.fli.de, Stand 14. April 2020