Meerschweinchen Paul läuft nicht so unbeschwert durchs Gehege wie seine Artgenossen. Als die Tierhalterin bemerkt, dass Paul blutigen Urin absetzt, geht sie sofort in die Tierarztpraxis/Tierklinik. Eine gute Entscheidung, denn bei einer Harnröhrenverstopfung und Rückstau von Urin kann das Meerschweinchen rasch an Nierenversagen sterben.

„Blasenstein“ lautet die Diagnose. Blasensteine sind hauptsächlich – wie zahlreiche Erkrankungen der Meeries – auf falsche Fütterung zurückzuführen. Da die putzigen Tiere ursprünglich aus einer kargen Gegend stammen (Südamerika), ist ihr Körper auf eine calciumarme Kost eingestellt.

Zu viel Calcium und Vitamin-D 

Zu viel Calcium und weitere Mineralstoffe, zu wenig Flüssigkeit oder Vitamin-D-Zusätze im Trockenfutter sind einige der Faktoren, die Blasensteine verantworten. Aus diesem Grund haben auch Salz- und Mineral-Lecksteine im Meerschweinchen-Gehege nichts zu suchen. Grünrollis, Kohlrabi-Blätter, Kräuter, Brokkoli und Kraftfutter sollten bei gesunden, erwachsenen Tieren nur in geringen Mengen, bei Meeries mit Blasensteinen gar nicht verfüttert werden.

Futter mit viel Flüssigkeit, z.B. Möhre, Gurke, Tomate ist zu empfehlen. Und: dass immer frisches Trinkwasser zur Verfügung steht, sollte selbstverständlich sein. Hat Ihr Meerschweinchen erst einmal Blasensteine, sind diese schwer zu entfernen. Meist kann der Stein nur entfernt werden, indem das Tier in Narkose versetzt wird, um Bauchhöhle und Blase zu öffnen.

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Staub und Mief des Winters müssen raus: Jetzt werden Fenster geputzt, Schubladen ausgemistet, Möbel umgestellt. Laut einer Studie der Marktforschungsagentur Mintel achten 35 Prozent der Tierhalter in Deutschland, bei denen seit drei Jahren Haustieren leben, verstärkt darauf, dass Haushaltspflegeprodukte wirksam sind und zum Wohlbefinden ihrer Tiere beitragen. Denn Hunde, Katzen und Kleintiere reagieren empfindlich auf viele handelsübliche Produkte. Wenn sie versehentlich an den Reinigern lecken oder schnüffeln, kann dies zu Vergiftungen führen.

Bedenklich sind Inhaltsstoffe wie Bleichmittel oder Mittel mit starken Duftstoffen. Enthalten die Produkte eine Salmiak-Lösung, kann sich Ammoniak auch aus der Luft im Wasser lösen und Fische oder Amphibien gefährden. Bei Raumsprays oder Duftölen ist ebenfalls Vorsicht geboten – sie können die empfindlichen Atemwege von Tieren reizen, besonders von Ziervögeln. Vorsicht auch bei bestimmten Pflanzen und Düngemitteln.     

Tierhalter können auf natürliche Alternativen wie Essig, Natron und Zitronensaft zurückgreifen oder milde, heimtierfreundliche Produkte verwenden. Produkte, die für Mensch und Tier unbedenklich sind, gibt es beispielsweise im Zoofachhandel. Sind chemische Reiniger unvermeidlich, sollten die Tiere während des Putzens aus dem Zimmer gebracht und die behandelten Oberflächen gründlich mit Wasser nachgewischt werden. Hunde und Katzen, die über frisch gewienerte Böden laufen, können nämlich beim Ablecken der Pfoten später Rückstände der Chemikalien aufnehmen.

Wer Heimtiere hat, greift sowieso häufiger zu Fusselbürste und Staubsauger, um Fußstapfen, Fellknäuel oder Federn zu beseitigen. Es gibt auch Putzmittel, die speziell für die Entfernung von typischen Tierverschmutzungen wie Urin und speziellen Gerüchen entwickelt wurden. Näpfe sollten täglich mit heißem Wasser gereinigt werden. Beim Frühjahrsputz können auch Spielzeug und andere Utensilien mit einer milden Seifenlösung gesäubert und gut abgespült werden. Körbchen, Decken oder Kissen lassen sich oft in der Waschmaschine reinigen – dabei sollten milde, parfümfreie Waschmittel genutzt werden, weil viele Tiere einen ausgeprägten Geruchssinn haben.

Beim Ausmisten und Umräumen sollte besonders auf Kleintiere und Ziervögel achtgegeben werden. Kleinteile, Kabel oder Schnüre bergen Risiken, wenn sie angeknabbert werden. Für Tiere, die sich täglich eine längere Zeit außerhalb ihres Geheges aufhalten, kann eine ausgiebige Putzaktion Stress bedeuten. Am besten wird ihnen eine ruhige Möglichkeit zum Rückzug in einem anderen Zimmer geboten.

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Dackel Paul röchelt häufig, wenn es auf „Gassitour“ geht. Ein solches Verhalten kann viele Ursachen haben. Doch bevor eine mögliche Verschlimmerung umfangreiche und kostspielige Maßnahmen nach sich zieht, ist es klüger, solche Anzeichen ernst zu nehmen und tierärztlich abchecken zu lassen. Es gibt mehrere Wege der Diagnostik, bei Paul wurde eine endoskopische Atemwegsspiegelung durchgeführt, wobei eine Kehlkopflähmung (Larynxparalyse) festgestellt wurde.

Hierbei sind die Atemwege durch gelähmte Stimmfalten verengt. Im Normalfall wird der Kehlkopf beim Einatmen durch Muskeln geweitet und die Stimmbänder zur Seite gezogen. Oftmals muss zunächst eine Schwellung im Kehlkopfbereich medikamentös beigelegt werden. In einem Eingriff werden die gelähmten Kehlkopfanteile zur Seite gezogen und die Atemwege geweitet. Oftmals kann hierdurch eine deutliche Verbesserung der Atmung und somit der Lebensqualität des Tieres erreicht werden. Schließlich kann eine Kehlkopflähmung schwere Atemnot oder eine Lungenentzündung hervorrufen.

Doch wie jede Operation birgt dieser Eingriff Risiken, die ausgiebig mit dem behandelnden tierärztlichen Team abgewägt und besprochen werden. Eine Kehlkopflähmung kann angeboren sein. Sie tritt überwiegend bei älteren Tieren, übergewichtigen Tieren und Hunden größerer Rassen in Erscheinung. Fragen Sie besser frühzeitig Ihren Tierarzt, falls ihr Hund Atemprobleme hat.

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