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Mit dem gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus), der in Deutschland wohl bekanntesten Art, der Schildzecke, haben sicher nahezu alle HundebesitzerInnen bereits Bekanntschaft gemacht. Doch eine aktuelle Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass auch die sogenannte Buntzecke (Bild, Dermacentor reticulatus) immer häufiger anzutreffen ist.

In den 70er-Jahren noch eine Rarität, hat das auch als Wiesen- oder Auwaldzecke bekannte Spinnentier Deutschland im Rahmen eines überaus erfolgreichen „Feldzugs“ innerhalb der letzten 50 Jahre nahezu flächendeckend erobert. Die Studie unter der Leitung von Professorin Dr. Christina Strube vom Institut für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) war 2019 ins Leben gerufen worden, um die Verbreitung der Buntzecke in Deutschland zu analysieren. Als Buntzecke ist diese Zeckenart an ihrer typischen emailleartigen Marmorierung erkennbar. Besonders wohl fühlt sie sich außerhalb ihres Wirts in Lebensräumen wie Wiesen und Grünstreifen sowie Übergangszonen am Waldrand.

Für den Menschen gilt die Buntzecke als relativ ungefährlich. Zwar kann sie Krankheitserreger wie das Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Virus oder Rickettsien (Bakterien) übertragen, allerdings sticht das Tier den Menschen nur äußerst selten, entsprechend gering ist ein Infektionsrisiko.

Hauptwirt der Buntzecke ist stattdessen der Hund, für den der Blutsauger nicht nur lästig, sondern unter Umständen sogar lebensbedrohlich werden kann. Grund hierfür ist eine mögliche Übertragung von Babesien, also einzelligen Parasiten, die die roten Blutkörperchen befallen und zerstören. Unbehandelt führt die Hundebabesiose häufig zum Tod des Tieres. Selbstverständlich führt nicht jeder Kontakt mit einer Zecke automatisch zu einer Babesiose, zumal Hundebabesien in Deutschland gegenwärtig offenbar noch selten vorkommen. Dennoch ist es aufgrund der flächendeckenden Verbreitung der Buntzecke sowie des lückenhaften Wissens über das Vorkommen von Babesien ratsam, Hunde mit wirksamen Antiparasitika gegen einen Stich zu schützen.

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Bildquelle: © Institut für Parasitologie, TiHo Hannover