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Für alle, die ihren moppeligen Kater oder den pummeligen Dackel sooo süß finden: Übergewicht ist keine Frage der Ästhetik, sondern erhöht das Risiko von Herz- Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus sowie Knochen- und Gelenkschäden drastisch und senkt die Lebenserwartung und -qualität.

Wenn Miez und Mops in vergangener Zeit dank menschlichem Verwöhnprogramm ziemlich zugelegt haben, heißt also Abspecken das Zauberwort. Doch eine einfache Reduktion der Futterration birgt die Gefahr einer Nährstoffunterversorgung. Das Abnehmen eines Tieres sollte unbedingt mit dem tierärztlichen Team der Praxis/Klinik besprochen werden.

Da Übergewicht in der Regel das Resultat aus zu viel aufgenommener Energie, also Futter, und zu wenig Bewegung ist, muss damit begonnen werden, die Futtermenge zu reduzieren. Das sollte unter tierärztlicher Anleitung und Kontrolle erfolgen: So individuell jedes Tier ist, so individuell ist sein Stoffwechsel und damit auch die Verbrennung von Kalorien. Es ist darum sehr wichtig, ein auf das Tier abgestimmtes Abspeckprogramm zu erstellen. Nachhaltige Gewichtsreduktion klappt nicht von heute auf morgen, und Nulldiäten oder drastische Reduzierung der Futtermenge führen wie bei uns Menschen zum sogenannten „Jo-Jo-Effekt“ und zum Verlust von Muskelmasse. Als „eiserne“ Reserve hält der Körper möglichst lange auch im Hungerzustand an Fettpolster fest.

Ein Abspeckprogramm sollte unter tierärztlicher Anleitung stattfinden. Hierbei sollte Folgendes beherzigt werden:
Jede Kalorie zählt: Leckerli, Speisereste, „Runterfallsel“ vom Tisch und inflationäre Belohnungshappen sind tabu! Trainiert man mit dem Hund auf der Basis der Futterbelohnung, muss diese von der Tagesfuttermenge abgezogen werden.

Wenn es Alter und Gesundheitszustand des Tieres zulassen, unterstützt ein Mehr an gemeinsamer Bewegung das Abspecken (von Tier und Mensch).

Diätfuttermittel können sinnvoll sein, denn sie enthalten alles, was das Tier braucht.

Tierhalter wollen es oft nicht wahrhaben, dass ihr Liebling zu dick ist, schieben die Körperfülle zum Beispiel auf das dichte Winterfell. Doch kann man der Sache bei Hund und Katze leicht auf den Grund gehen: Wenn man markante Knochenpunkte wie Hüfthöcker oder Rippen nicht mehr ertasten kann und sich beim Blick von oben auch keine Taille mehr abzeichnet, ist das Tier zu dick.

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Nicht selten soll die bisher geliebte Mieze ausziehen, wenn sich ein Baby ankündigt. Grund dafür ist die Angst vor der Krankheit Toxoplasmose, denn bei einer Infektion während der Schwangerschaft kann es zu Schädigungen des Fötus kommen. Sorgen sind aber in der Regel unnötig, denn Katzen spielen bei der Übertragung der Toxoplasmose nicht die wichtigste Rolle.

Viel gefährlicher ist der Verzehr von rohem oder nicht durchgebratenem Fleisch wie Tatar oder „englischem“ Steak sowie Rohwurst (z.B. Salami) vom Schwein, vom Schaf und von der Ziege. Die Mehrheit der Deutschen hat schon einmal eine Infektion mit Toxoplasmen durchgemacht.

In vielen Fällen verläuft die Krankheit völlig unbemerkt mit grippe-ähnlichen Symptomen. Eine Infektion des Menschen erfolgt aber nicht durch den Einzeller direkt, sondern durch dessen Fortpflanzungsstadien, die „Oozysten“, die mit dem Kot der Katze ausgeschieden werden. Darum ist nicht der Umgang mit der Katze für schwangere Frauen problematisch, sondern der Kontakt mit ihrem Kot. Prof. Dr. Mantel, Vorsitzender der Bundestierärztekammer:
„Von Katzen, die ausschließlich in Wohnungen leben und mit Fertigfutter und nicht mit rohem Fleisch ernährt werden, kann also keine Gefahr ausgehen.“

Frauen mit Kinderwunsch sollten sich bereits vor einer Schwangerschaft auf Toxoplasma-Antikörper untersuchen lassen. Hat eine Frau schon eine Infektion durchgemacht, ist sie geschützt und kann sich nicht mehr anstecken. Schwangere, bei denen vor der Schwangerschaft keine Infektion mit Toxoplasmen erfolgt ist, sollten Hygieneregeln beachten:

  • Die mit dem Katzenkot ausgeschiedenen Oozysten sind oft länger als ein Jahr infektiös. Darum bei der Gartenarbeit stets Handschuhe tragen; rohes Obst und Gemüse gründlich waschen
  • Beim Entfernen des Kots aus der Katzentoilette immer Handschuhe tragen; der Kot sollte in einem verschlossenen Müllbeutel über den Hausmüll entsorgt werden.
  • Das Entfernen des Kots und das Reinigen der Katzentoilette (mit heißem Wasser) besser durch andere Personen vornehmen lassen.
  • Nach dem Kontakt mit der Katze immer gründlich die Hände waschen
  • Niemals rohes oder halbgares Fleisch oder Rohwurst wie Salami, besonders vom Schwein, Schaf oder von der Ziege essen.
  • Fleisch immer ausreichend erhitzen (70°C Kerntemperatur über 5 bis 10 Minuten) oder bei minus 20°C für mindestens zwei Tage einfrieren.

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Bereits ab einer Außentemperatur von sieben Grad verlassen Zecken die schützende Laubschicht und lauern im Gras und Gebüsch auf einen warmblütigen Wirt. Und je wärmer es wird, desto agiler werden die achtbeinigen Blutsauger… Darum sollten Hundehalter spätestens jetzt auf einen wirksamen Parasitenschutz setzen. Das Gefährliche am Zeckenbefall ist, dass der Parasit mit seinem Speichel Krankheitserreger ausscheidet und so unter anderem die Borreliose oder Babesiose übertragen kann.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl wirksamer Präparate gegen Zecken, die entweder eine repellierende Wirkung haben (die Zecke wird davon abgehalten, einen Hund oder Katze zu befallen) oder Wirkstoffe, die die frisch angesogene Zecke schnell abtöten. Da die Auswahl schwierig ist und einige dieser Mittel bei unsachgemäßer Anwendung besonders für Katzen gefährlich oder wirkungslos sein können, sollten sie nur nach Beratung durch den Tierarzt eingesetzt werden.

Der wichtigste Schutz vor einer Übertragung der gefährlichen Erreger ist es aber, die Zecke unverzüglich zu entfernen, denn die krankmachenden einzelligen Erreger gelangen erst nach zwölf bis 24 Stunden durch den Speichel der Zecke ins Blut. Das gilt auch für den Hundehalter selbst, denn er ist auch ein beliebtes „Zeckenopfer“. Zecken suchen auf ihrem Wirt bis zu zwei Stunden lang nach einer geeigneten dünnhäutigen Körperstelle (Innenseite der Schenkel, Kopf, Ohren, Zwischenzehenbereich, Afterregion oder Unterbauch), um sich dort fest zu bohren.

Nach langen Spaziergängen, besonders durch lichten Wald, feuchte Wiesen oder auf Flächen, die als Hundeauslaufgebiet genutzt werden, sollten Sie sich selbst und den Hundekörper auf Zecken absuchen.

Das Entfernen: Die Zecke mit einer speziellen Zeckenzange oder mit den Fingern so dicht an der Einstichstelle wie möglich (zwischen Haut und Zecken“kopf“) fest fassen, ohne sie zu quetschen. Dann vorsichtig, gefühlvoll, aber beherzt und möglichst gerade herausziehen. Ein Drehen sollte vermieden werden! Bei Unsicherheit sofort zum Tierarzt.

Träufeln Sie niemals Nagellack, Öl oder Ähnliches auf die Einstichstelle und die Zecke! Das wurde früher geraten, begünstigt aber die Übertragung von Krankheitserregern, weil die Zecke durch den „Stress“ ihren mit Erregern „verseuchten“ Mageninhalt in die Wunde entleert.

Achtung: Wenn ein Teil der Zecke in der Haut steckenbleibt – meist der winzige schwarze Kopf, an dem noch die acht Beine hängen – kann sich diese Stelle entzünden. In diesem Falle unbedingt den Tierarzt aufsuchen!

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Katzenhalter sollten dringend auf den Zustand der Zähne und des Zahnfleisches ihrer Tiere achten und tierärztliche Kontrollen einplanen. Denn Studien haben ergeben: Jede zweite Katze, die über fünf Jahre alt ist, leidet an massiven Zahnfleisch- und Zahnproblemen. Schwierig: Oft bemerken Tierhalter die Erkrankung nicht. Die Entzündungen stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit chronischen Virusinfektionen und deuten auf eine Überlastung des Immunsystems hin. Es kommt außer Plaque und Zahnstein zur Ausprägung so genannter „Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen“ (FORL).

Was ist FORL?

Diese Defekte sind karies-ähnliche Zerstörungen der Zahnhartsubstanzen, deren eigentliche Ursache noch ungeklärt ist. Sie beginnen meistens am Übergang von der Zahnkrone zum Zahnfleisch (am sog. Zahnhals) und zerstören innerhalb weniger Monate durch Auflösungsprozesse den Zahnschmelz und das Dentin (Zahnbein), was letztendlich zum Verlust des Zahnes führt. Bereits nach kurzer Zeit wird der Zahn-Nerv erreicht, was die Erkrankung besonders schmerzhaft macht. Die Katzen verweigern dann oft wegen der starken Schmerzen die Nahrung, besonders Hartfutter, magern ab und werden manchmal richtiggehend kopfscheu. Doch dann ist die Erkrankung bereits fortgeschritten. Weiterhin unbehandelt kommt es zur völligen Zerstörung des Zahnes, und das oft an mehreren Stellen im Gebiss. Die befallenen Zähne brechen ab, und eiternde Wurzelreste führen zu äußerst schmerzhaften Zahnfachentzündungen. 

Ist FORL einmal ausgeprägt, kommt es zur völligen Zerstörung der Zähne. Im Kieferknochen verbliebene Wurzelreste führen zur Zahnfachvereiterung und verlängern damit den Leidensweg des Tieres. Das Entfernen aller befallenen Zähne ist die einzig sinnvolle Behandlung. Dies ist im Sinne des Tieres: Es wird sofort schmerzfrei und gewöhnt sich schnell an den Zahnverlust.

Wie Tierhalter vorbeugen können

Um Zahn-Schmerzen vorzubeugen, achten Sie auf eine sorgfältige Mundhygiene und regelmäßige Zahnkontrollen Ihres Tieres. Das Kauen von Trockenfutter und spezielles Zahnreinigungsfutter halten die Zähne sauber. Zahnbeläge (Plaque) und Zahnstein müssen mit Ultraschall unter kurzer Allgemeinnarkose entfernt werden, die Zahnhälse sorgfältig kontrolliert und poliert werden.

Verdächtige Zähne sollten durch eine Röntgenaufnahme weiter untersucht werden. Nicht immer sind die Veränderungen äußerlich sichtbar.

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Bei Kater Artur muss der Tierarzt aufgrund eines Tumors ein Hinterbein entfernen. Eine Maßnahme, die vielen Tierbesitzern zunächst äußerst schlimm erscheint. Sie befürchten, dass ihr Tier schwer behindert sein wird und somit keine adäquate Lebensqualität mehr hat. Doch besonders Katzen sind wahre Meister im Umgang mit Behinderungen. Deshalb ist eine nötige Amputation oder gar eine Erblindung kein Grund, eine Katze einzuschläfern. Durch schwere orthopädische oder neurologische Traumata oder Tumore kann ein solcher Eingriff vonnöten sein. Nach der Operation sind in der Anfangsphase noch hochwirksame Schmerzmittel nötig.

Die operative Maßnahme ermöglicht dem Tier, schmerz- und beschwerdefrei zu sein. In der Regel findet das Tier schnell wieder ins Leben. Dabei kommen gerade Haustiger mit nur drei Beinen extrem gut zurecht. Das Tier muss sich auch erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Gleichgewichtsprobleme sind zu Beginn ganz normal.

Schon nach zwei bis vier Wochen ist die Katze in ihrer Beweglichkeit kaum noch von dem gesunden Tier zu unterscheiden. Dem nicht informierten Beobachter fällt es sogar in der Regel gar nicht auf, dass dem Tier ein Bein fehlt. Tierarztpraxen berichten davon, dass die Katzen sogar wieder Mäuse fangen, klettern und auf ihrem Kratzbaum sitzen wie sie es früher getan haben.

Bein-Amputationen wie bei Kater Artur sind nicht selten. Ursachen sind u.a. auch Autounfälle oder die Katze ist in eine verbotene Schlagfalle hineingeraten. Innerhalb von einigen Wochen war Artur wieder munter, hatte sich bereits mit der Situation arrangiert und konnte wieder beginnen, sein Leben zu genießen.

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Durchfall bei Hund und Katze kann viele Ursachen haben – eine häufige und besonders für Jungtiere tückische ist die Giardiose, der Befall mit Giardien. Hervorgerufen wird diese Durchfallerkrankung durch den Einzeller Giardia intestinalis.

Die Fress- und Wachstumsstadien dieser Parasiten, so genannte Trophozoiten, besiedeln den Dünndarm und vermehren sich dort. Sie bilden Zysten, das sind widerstandsfähige Dauerformen, die in großer Anzahl mit dem Kot ausgeschieden werden und sich erst im Darm wieder in die aktive Form des Parasiten umwandeln. In feuchter Umgebung und im Wasser bleiben diese Zysten mindestens drei Monate, im Kot rund eine Woche infektiös. Hund und Katze infizieren sich, wenn sie Zysten über kotverunreinigtes Wasser oder Futter aufnehmen oder durch Schmierinfektion beim Kontakt mit einem anderen infizierten Tier. Eine Übertragung auf den Menschen ist sehr selten, aber möglich.

Typische Symptome einer Giardiose sind chronischer oder immer wiederkehrender dünnbreiiger bis wässriger Durchfall, häufig mit abgeschiedener Darmschleimhaut durchsetzt. Auch Blutbeimengungen im Kot sind möglich. Das Tier ist oft apathisch und appetitlos, erbricht und verliert an Gewicht. Um gezielt behandeln zu können, ist es wichtig, eine Giardiose eindeutig zu diagnostizieren. Zysten des Parasiten lassen sich mikroskopisch im Kot nachweisen. Da sie aber nicht immer ausgeschieden werden, sollten auf jeden Fall Proben von drei verschiedenen Kotabsätzen untersucht werden. Eine genauere Diagnose ist durch einen Nachweis erregerspezifischer Antigene aus dem Kot möglich – das ist in jedem Fall empfehlenswert. Konnte Giardien nachgewiesen werden, muss das Tier mit einem entsprechenden Präparat behandelt werden. Nach Abklingen der Symptome sollten frühestens nach zirka fünf bis sechs Wochen Kotuntersuchungen zur Kontrolle durchgeführt werden.

Liegt eine Infektion vor, müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden! Der Kot aus der Katzentoilette sollte möglichst schnell entfernt werden. Der Hundekot sollte in einem Beutel entsorgt werden. Empfehlenswert ist es, die Katzentoilette täglich mit kochendem Wasser zu säubern und gut abzutrocknen!

Hilfreich ist es, mit einem speziellen Shampoo (beim Tierarzt erfragen) das Tier zu baden, bei langhaarigen Hunden und Katzen empfiehlt es sich, den Analbereich kurz zu schneiden. Alle Näpfe sollten täglich und Spielzeug zu Beginn der Behandlung mit kochendem Wasser oder in der Spülmaschine gereinigt werden. Decken und Kissen werden bei mindestens 65 Grad gewaschen, auch Katzenkratzbäume sollten gründlich gereinigt werden.

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„Komm Milow, wir gehen Zeitung lesen.“ Die scherzhafte Aufforderung zum Gassigehen hat einen tieferen Sinn. Denn sowohl Hunde als auch Katzen nehmen in ihrer Umgebung Geruchsbotenstoffe auf, so genannte Pheromone.

Wie wirken Pheromone?

Wenn Milow einem Artgenossen auf seinem Spaziergang begegnet, beschnüffelt er ihn und erhält so ganz spezifische Botschaften. Wenn die Samtpfote ganz zärtlich ihr Köpfchen an Frauchens Wangen reibt oder eng an Herrchens Beinen vorbeistreift, markiert sie ihr vertrautes Umfeld, indem sie Pheromone freisetzt. Was sind Pheromone konkret? Pheromone sind keine Gerüche im klassischen Sinn. Es sind Geruchsbotenstoffe, die zur „chemischen Kommunikation“ zwischen Artgenossen dienen. Das Besondere an solchen Botenstoffen ist, dass sie im Gegensatz zu Gerüchen eher unbewusst wahrgenommen werden und die Gefühlswelt des Tieres beeinflussen.

Botenstoffe erkennen

Nicht nur durch die Nase gelangen Pheromone an den Adressaten, sondern es gibt ein ganz spezielles Organ, das für die Erkennung dieser Botenstoffe zuständig ist: das Jacobson-Organ (Vomeronasales Organ). Kommt es zum Einsatz, „flehmt“ das Tier. Katzenhalter kennen den Anblick vom schnüffelnden und leise schmatzenden Kater, der aufblickt, das Mäulchen halb offen, so dass die Zunge zu sehen ist. Das Organ ist ein winziger Kanal zwischen Nase und Mundhöhle, gespickt mit Rezeptoren. Hier besteht ein „direkter Draht“ zum Limbischen System, dem Zentrum für Emotionen.

Hilfe gegen Angst und Panik

In der Kleintiermedizin werden Pheromone synthetisch hergestellt und eingesetzt, um Katzen und Hunden Angst und Stress zu ersparen, z.B. im Transportkorb, bei Umzügen, zum Jahreswechsel oder wenn ein neues Tier ins Haus einzieht. Auch neurotische Störungen wie Leck-Ekzeme oder Unsauberkeit können mit Pheromonen behandelt werden.

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Was ist mit Paul los? Der junge Kater schüttelt auffällig häufig den Kopf und kratzt sich vermehrt an den Ohren. Gut, dass ihn Frauchen so oft beobachtet, so dass sie bereits kleine Auffälligkeiten bemerkt. Früherkennung erspart oft umfangreiche und kostspielige Behandlungen. Deshalb heißt es für Paul: ab zum Tierarzt.

„Otitis externa“ lautet die Diagnose in der Praxis: eine Entzündung des äußeren Gehörgangs. Und hier ist Paul bei weitem kein Einzelfall. Bei Jungtieren sind es meist Milben, die zu einer Entzündung führen. Juckreiz kann aber zahlreiche Ursachen haben: Flöhe, Hautpilze oder Hormonstörungen, um nur einige zu nennen.

Was aber viele Tierhalter nicht wissen: Bei erwachsenen Tieren kann die Entzündung auch ein Anzeichen für eine Allergie sein, z.B. gegen bestimmte Futtermittel oder sogar Pollen. Bei Paul war die Ursache schnell gefunden: Milben. Die natürliche Immunabwehr der Ohren ist gestört. Deshalb können sich Bakterien und Pilze ungehemmt vermehren. Das Ohr reagiert mit der übermäßigen Produktion von Ohrenschmalz, der durch bakterielle Zersetzung äußerst streng riecht. Wird hier nicht behandelt, spitzt sich die Situation dramatisch zu: Ohrenschmalz und Eiter stauen sich vor dem Trommelfell und verursachen Schmerzen.

Das Trommelfell kann einreißen und die Entzündung auf Mittel- und Innenohr übergreifen. Fieber und Gleichgewichtsstörungen sind die Folge. Lassen Sie es nicht zu einer chronischen Entzündung kommen, die eine langwierige Behandlung nach sich zieht. Pauls Ohren befreit der Mediziner zunächst von Schmalz und Entzündungssekreten, da sie die optimale Grundlage für Krankheitserreger bilden. Das Ohr wird mit einem Ohrreiniger gespült und die gelösten Beläge entfernt. Anschließend hilft ein Präparat gegen Milben.

Konsequente Reinigung bekämpft die schmerzhafte Entzündung. Die Reinigung muss Frauchen konsequent durchführen für einen Zeitraum, den der Arzt bestimmt. Sonst überleben Bakterien und Milben, die besonders resistent sein können.

Übrigens: Verwenden Sie keine Wattestäbchen, um den Gehörgang zu reinigen. Hier besteht Verletzungsgefahr für Ihr Tier.

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Katze Nala wirkt seit Tagen desinteressiert und schlapp. Als sie mit Frauchen schmust und gähnt, dringt ein süßlicher Geruch aus ihrem Maul. Doch Nalas zunehmender Durst, ihr trockenes Fell und vor allem ihr häufiges Urinieren bringt Frauchen zu dem Schluss, dass eine Untersuchung fällig sei.

Der Tierarzt stellt fest, dass die Anzeichen auf Diabetes mellitus hindeuten. Ob die schlanke Nala tatsächlich zuckerkrank ist, kann er nur nach einer Urin- und Blutuntersuchung beurteilen. Für die Diagnose ist in der Regel der hohe Fructosamin-Spiegel entscheidend. Der Blutzuckerwert ist kein sicherer Hinweis, da er bei Katzen auch stressbedingt ansteigt. Bei Nala findet der Tierarzt Ketonkörper. Sie entstehen, wenn es zu viele Fettsäuren im Blut gibt und diese chemisch verändert sind. Sie führen in ihrer Masse bei dem Tier zu Erbrechen und Schlappheit.

Nala hat Mangel an Insulin, das Hormon der Bauchspeicheldrüse. Ihr Körper kann Fette, Kohlenhydrate und Aminosäuren nicht optimal für ihren Stoffwechsel nutzen. Deshalb ist bei Diabetes oft ein enormer Appetit (Polyphagie) festzustellen. Durst rührt daher, dass die vermehrten Zuckermoleküle im Blut in den Harn treten, es zum häufigen Urinieren kommt; der Körper trocknet aus.
Die Früherkennung ist deshalb so wichtig, da Diabetes schwere Folgeerkrankungen verursacht, zum Beispiel Leberschäden, Nervenschädigungen und Bauchspeichelentzündungen oder Geschwüre der Augen.

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Hat Ihr Stubentiger sein Verhalten geändert? Gelenkerkrankungen sind bei Katzen weit häufiger, als man bisher dachte: So ergeben durchgeführte Studien unabhängig voneinander, dass bei 90 Prozent der Katzen, die über zwölf Jahre alt sind, Veränderungen in den Gelenken vorliegen. Diese Gelenkerkrankungen können erhebliche Schmerzen verursachen, die Beweglichkeit deutlich einschränken und damit die Lebensfreude der Tiere maßgeblich verringern. 

Zur häufigsten Gelenkerkrankung der Katze gehört die Arthrose. Sie ist oftmals eine Verschleißerkrankung, die vorwiegend im Alter auftritt. Die Knorpelschicht zwischen den Knochenenden baut ab, verliert an Elastizität, ist geschädigt, so dass die Knochen mehr und mehr aufeinander reiben. Weniger häufig, aber möglich, ist Arthrose bei jüngeren Katzen nach einem Sturz, durch Zerrungen oder Prellungen. Generell gilt, dass Übergewicht, also eine höhere Last auf den Gelenken, Arthrose begünstigt. Je früher der Tierarzt gegen das Fortschreiten einer Arthrose vorgeht, desto besser. Denn: Die Veränderungen im Gelenk sind nicht mehr rückgängig zu machen.

Übrigens unterscheidet sich die Arthrose von der Arthritis: Arthritis ist die Folge von Entzündungsprozessen im Körper, z.B. aufgrund von Rheuma oder einer bakteriellen Infektion. Die betroffenen Stellen können anschwellen und sich erwärmen.

Zurück zur Arthrose: Da sie ein schleichender Prozess ist und Katzen gerne Unzulänglichkeiten kaschieren, sollten Sie als Tierhalter immer ein kritisches Auge auf die Bewegungen Ihrer Katze haben. Zuweilen läuft die Katze nicht mehr so geschmeidig, vermeidet größere Sprünge, spielt nicht mehr so ausgelassen, wirkt in den Bewegungen mitunter etwas tollpatschig oder putzt sich weniger und nicht mehr so „akrobatisch“. Es sind kleine Anzeichen, doch früh erkannt, kann der Tierarzt/die Tierärztin die Arthrose mildern, herauszögern und für eine möglichst lange Lebensqualität sorgen.

Arthrosen sind zwar nicht heilbar, aber mit speziellen, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten kann den Tieren geholfen werden. Zur Schmerztherapie können auch Akupunktur, Chiropraktik und Physiotherapie beitragen. Übrigens: Bei übergewichtigen Samtpfoten müssen dann auf jeden Fall ein paar Pfunde purzeln. Hier hilft ein Diätfutter aus der Praxis. Das Abnehmen bei einem Tier sollte immer tierärztlich begleitet werden.

Katzen mit Gelenkproblemen, die konsequent behandelt werden, haben deutlich weniger Schmerzen und wieder mehr Freude an der Bewegung! Wenn Sie also vermuten, dass sich das Verhalten Ihres Stubentigers verändert hat, zögern Sie nicht, sich an Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin zu wenden.

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