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Nasskaltes Wetter ist klassisches Erkältungswetter – die Gefahr einer Ansteckung lauert überall. Doch was, wenn auch der vierbeinige Hausgenosse plötzlich anfängt krächzend zu husten? Hat er sich auch erkältet?

Husten beim Hund kann viele Ursachen haben – schließlich handelt es sich dabei um einen durchaus zweckmäßigen Abwehrmechanismus der Atemwege, denn der Körper versucht, sich auf diesem Wege von Fremdkörpern aller Art zu befreien. Darum muss bei plötzlichem und starkem Husten immer auch daran gedacht werden, dass ein Fremdkörper, z.B. Splitter von einem Stock, Knochenstücke oder Grannen, im Hundehals stecken.

Darüber hinaus gibt es natürlich eine ganze Reihe von Erkrankungen, die Husten auslösen können, so zum Beispiel Herzerkrankungen. Die Ursache des Hustens festzustellen, ist selbst für einen erfahrenen Kleintierpraktiker nicht immer einfach, eine gründliche Untersuchung ist darum zur Abklärung stets notwendig. Eine häufige Ursache für Husten – ähnlich dem menschlichen Erkältungshusten – ist eine Infektion der oberen Atemwege. Trockener und keuchender Husten über mehrere Tage, begleitet von starkem Würgereiz oder Erbrechen mit und ohne schleimig-schaumigen Auswurf, kann auf den so genannten Zwingerhusten hindeuten. Die Bezeichnung ist für viele Tierhalter irritierend: Sie bezieht sich darauf, dass gerade dort, wo viele Hunde gehalten werden – also in Hundepensionen, Tierheimen oder früher in Hundezwingern – die Krankheit durch die hohe Ansteckungsgefahr besonders verbreitet war und ist. Die Erreger, Viren und verschiedenen Bakterien, werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Gefährdet sind also besonders Tiere, die zum Beispiel auf Hundeplätzen oder Hundespielwiesen viel Kontakt mit Artgenossen haben.

Der Zwingerhustenkomplex, wie es fachlich heißt, kann bis zu zwei Wochen andauern und muss wegen der sekundären bakteriellen Infektion mit einem Antibiotikum behandelt werden. Ganz wichtig ist es, den kranken Hund in dieser Zeit möglichst ruhig zu halten, damit aus dem Husten nicht noch eine Lungenentzündung wird. Zu einer Impfung rät der Tierarzt, wenn der Hund sehr viel Kontakt zu anderen Tieren hat. Da die Impfstoffe nicht das gesamte Erregerspektrum des Zwingerhustenkomplexes abdecken, garantiert die Impfung allerdings nicht den hundertprozentigen Schutz.

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Frida wirkt matt, läuft während des Spaziergangs nicht mehr motiviert vorweg. Oftmals denken viele Tierhalter, diese Auffälligkeiten seien dem Alter geschuldet. Doch solche Verhaltensweisen können Anzeichen für eine Vielzahl von Erkrankungen sein. In Fridas Fall stellt der Tierarzt eine Lebererkrankung fest. Da geschädigte Leberanteile nicht mehr wiederherzustellen sind, ist hier die Früherkennung enorm wichtig, um dem Hund möglichst lange eine gute Lebensqualität zu sichern.

Eine Lebererkrankung des Hundes kann sich ganz unterschiedlich äußern, z.B. in Appetitlosigkeit oder Durchfall. Auch auf Haut und Fell kann sich eine Leberschwäche auswirken. Bei fortgeschrittener, schwerer Erkrankung kann es zu gelben Schleimhäuten, Wasseransammlungen im Bauchbereich sowie Apathie und Krampfanfällen kommen. Der Tierarzt kann anhand einer Blutuntersuchung die Funktion der Leber überprüfen. Es gibt zahlreiche Ursachen, die eine Leberfunktion einschränken. Lebertumore, Leberzirrhose und Leberabszesse sind möglich, aber auch Infektionen, Medikamente und Vergiftungen können ursächlich sein. Hinzu kann eine falsche Ernährung die Situation verschlimmern.

Sind die Leberwerte nach einer Blutuntersuchung auffällig, wird der Tierarzt weitere Schritte einleiten, um die Ursache zu ermitteln. Weitere diagnostische Maßnahmen wie z.B. Ultraschall sind nötig. In der Regel kann er den Hund medikamentös einstellen, unterstützend können auch homöopathische Mittel wirken. Zusätzlich wird die Ernährung des Hundes angepasst. Der Hund profitiert, wenn der Tierhalter sich umfassend informiert, was ein Hund mit eingeschränkter Leberfunktion fressen darf und was nicht. Es gibt sowohl spezielle Kochrezepte als auch fertiges Diätfutter.

Die Leber ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt, Experten sprechen von über 1500 Funktionen. Sie sorgt u.a. für die Entgiftung des Körpers, Bildung bestimmter Eiweiße oder die Produktion von fettverdauenden Substanzen. Sie beeinflusst zudem die Immunabwehr des Tieres.

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Festgestellt vom Besitzer werden zunächst nur  Hautveränderungen, die sich als teigige, knotige, haarlose oder behaarte Knoten, nässende oder offene Wunden darstellen. Gelegentlich wird auch gesagt, dass sie in der Größe wechseln. Aufgrund der vielfältigen Erscheinungsbilder empfiehlt es sich, Knoten umgehend vom Tierarzt untersuchen zu lassen.

Mit diesen Anzeichen kündigt sich beispielsweise der Mastzelltumor an, eine bösartige Tumorerkrankung, bei der sich entartete Zellen am häufigsten an Gliedmaßen, Kopf und Rumpf finden lassen. Die Ursache, die zur bösartigen Veränderung der Mastzellen führt, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Es gibt aber Rassen, die häufiger erkranken als andere.

Mastzellen stammen von bestimmten Vorläuferzellen im Knochenmark ab. Sie sind eine Form der weißen Blutkörperchen, die ins Blut abgegeben werden und von dort aus in das Bindegewebe einwandern. Mastzellen sind an Immun-, Allergie- und Entzündungsreaktionen beteiligt. Die Mastzellen sind im ganzen Körper verteilt, gehäuft kommen sie allerdings in der Haut, in den Schleimhäuten der Atemwege, in der Nähe von Nerven, Blut- und Lymphgefäßen sowie in der Darmschleimhaut vor. Mastzelltumore speichern im Zellinneren unterschiedliche Substanzen (Enzyme, Histamine, Heparin), deren Freisetzung negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben kann. Blutungsneigung, Juckreiz oder auch Wundheilungsstörungen können ebenso auftreten wie Magen- oder Dünndarmgeschwüre (Ulzerationen) mit dunkel gefärbtem Kot, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Bauchschmerzen. Eine Freisetzung großer Mengen dieser Substanzen kann zu allergieartigen Reaktionen führen,  die in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich sein können.

Therapie der Wahl ist die großflächige Excision (Herausschneidung) und Einsendung des Tumors zum Pathologen. Nach dessen Ergebnis wird dann entschieden, was weiter getan wird. Im günstigsten Fall kann einfach abgewartet werden ohne weitere Therapie. Es kann aber auch notwendig sein, eine Bestrahlungstherapie durchzuführen oder eine Chemotherapie. Beide Therapien sind bei Tierhaltern oft negativ besetzt, da schlimme Nebenwirkungen befürchtet werden, doch sie können für das Tier von großem Nutzen sein und sind so konzipiert und dosiert, dass ausschließlich die Lebensqualität des Tieres im Fokus steht.

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Die elfjährige Mischlingshündin Nina macht einen schlappen Eindruck, beim Spaziergang trödelt sie, scheint müde zu sein. Zuweilen ist sie schwach auf den Hinterläufen, trinkt mehr und setzt häufiger Urin ab. Nach einer Blut- und Urinuntersuchung beim Tierarzt ist die Ursache gefunden. Nina leidet unter einer chronischen Niereninsuffizienz (CNI). Häufiges Grasfressen könnte ebenfalls ein Anzeichen sein.

Das Tückische: Die Veränderung des Hundes kommt schleichend, viele Tierhalter denken, dass es schlicht am Alter des Hundes liegt. Doch bei älteren Hunden zählt die CNI zu einem häufigen Erkrankungsbild. Erst bei 50 Prozent der Nieren-Schädigung treten merkliche Symptome wie vermehrter Urinabsatz und vermehrtes Trinken, Appetitmangel und Gewichtsverlust, Entzündungen der Mundschleimhäute, Erbrechen, Lethargie, Durchfall auf. Allein deshalb ist es hier sinnvoll, den Hund ab dem 7. Lebensjahr einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung bzw. einem Bluttest zu unterziehen.

Das Spezifische Harngewicht (SHG) und bei fortschreitender Schädigung erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte im Blut weisen auf eine CNI hin. Bei schwachen Nierenleistungen jüngerer Hunde wird eine genetische Vorbelastung vermutet, z.B. bei Rassen wie Cockerspaniel, Terrier, Beagle, Chow-Chow, Dobermann, Golden Retriever, Berner Sennenhund, Rottweiler.

Arbeitet die Niere nicht mehr richtig, reichert sich im Blut eine erhöhte Konzentration von Harnstoff, Kreatinin oder anderen stickstoffhaltigen Substanzen an (Azotämie). Ist der Hund an einer chronischen Niereninsuffizienz erkrankt, kann mit tierärztlichen Kontrollen, Achtsamkeit seitens des Tierhalters und einer entsprechenden Ernährung (Nierendiäten) die Lebensqualität des Hundes noch gut erhalten bleiben. Ebenfalls ist es möglich, die Nieren homöopathisch zu unterstützen. Stress sollte vermieden werden. Der Tierhalter muss auf den Flüssigkeitshaushalt und auf Unregelmäßigkeiten wie Abgeschlagenheit, Erbrechen, Durchfall achten. Hier kann der Arzt mit zeitiger, intravenöser Flüssigkeitszufuhr (Infusionstherapie) die Nierenwerte verbessern. Medikamente für andere Erkrankungen müssen mit dem Tierarzt abgesprochen werden, da sie die Nieren belasten könnten.

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